St. Tönis: MIT kürt Metallbauer Christian Kleefisch zum „Unternehmer des Jahres“ Bei Familie Kleefisch läuft es rund

St. Tönis · Auftragsbücher der Metallbaufirma sind voll. Inhaber Christian Kleefisch wurde von der MIT zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt.

Die Geschwister Christian, Silke und Hendrik Kleefisch (v.l.) halten zum Wohle der Firma zusammen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Das Gebäude mit dieser Adresse ist auch das Elternhaus von Christian Kleefisch, der den mehr als 110 Jahre alten Betrieb seit 2012 leitet. Ende des vergangenen Jahres wurde der heute 39-Jährige von der örtlichen Mittelstandsvereinigung der CDU, kurz MIT, zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt. Eine Auszeichnung, die den Geehrten nach eigenem Bekunden ebenso überrascht wie gefreut hat. Als Einzelunternehmer (also nicht etwa Geschäftsführer einer GmbH) trägt Christian Kleefisch die Hauptverantwortung für einen klassischen Familienbetrieb. Sein Vater und früherer Chef Heinrich, inzwischen 70, seine Schwester Silke und sein Bruder Hendrik sind im Angestelltenverhältnis tätig. Acht Mitarbeiter hat er insgesamt.

„Auf meine Familie kann ich mich immer verlassen“, sagt der Vater einer einjährigen Tochter und eines erst wenigen Monaten alten Sohns. Wenn beispielsweise die Nacht aufgrund zweier fiebernder Kinder etwas kürzer war, kann er seinem Bruder am Morgen eine WhatsApp schicken: „Komme etwas später“. Hendrik schließt dann die Firma auf. So kann Christian seine Frau Mia, Lehrerin in Krefeld, in ihrer Elternzeit unterstützen. Eine klassische 40-Stunden-Arbeitswoche hat er trotzdem nicht. In Zeiten des Bau-Booms gibt es für die Kleefischs jede Menge zu tun. Sie haben sich auf Treppen, Geländer, Balkonanlagen und Vordächer spezialisiert. „Wir arbeiten vor allem für Privatkunden, aber auch für Architekten und Kommunen“, sagt der Chef. Derzeit sei man zudem dabei, den Bereich Stahlbau (für Unternehmen) aufzubauen. Das nötige Know-how ist vorhanden: Christian und Hendrik Kleefisch sind Metallbaumeister und Schweißfachmänner.

Gemeinsam hatten die Brüder damals nach einer Alternative zur Niedertorstraße gesucht. „Das hat sieben Jahre lang gedauert“, erzählt Christian Kleefisch. Der Grund für diese lange Zeit war der feste Wille, in Tönisvorst zu bleiben. „In anderen Kommunen hätten wir sofort eine Halle bekommen können, diverse Leute haben uns auch dazu geraten.“ Letztlich wurde ihre Hartnäckigkeit belohnt, sie kauften die Halle am Tempelsweg. „Hier können wir weiter wachsen.“ Dafür braucht es Personal. Derzeit suchen die Kleefischs einen Auszubildenden, der im August beginnen könnte, und einen Facharbeiter für Metallbau. Aber: „Der Markt ist wie leergefegt.“

Aufträge aus vielen
Kommunen der Region

Die Fahrzeuge mit dem Kleefisch-Schriftzug sieht man vor allem rund um St. Cornelius, in Kempen, Krefeld und Willich. Aufträge kommen aber auch aus Düsseldorf, Essen oder Bochum. Vor gut zehn Jahren, als die hiesige Wirtschaftslage nicht so rosig war, war Christian Kleefisch sogar mal in England tätig. In London und Leeds stehen heute Treppen und Glasdächer vom Niederrhein. Der spektakulärste Einsatz der Metallbauer war sicher die Instandsetzung der beschädigten Streuff-Mühle: Nach dem Orkan „Kyrill“ fehlten dem Stadt-Wahrzeichen die Flügel. Kleefisch übernahm im Jahr 2009 deren Überarbeitung und die Konstruktion der neuen Halterung.