St. Töniser Krankenhaus: Drei Ärzte haben eine Mission

Der langjährige Chefarzt Dr. Erich Tizek ist ab sofort im Ruhestand.

Foto: Friedhelm Reimann

St. Tönis. Neue Ärzte, eine neue Pflegedienstleiterin, neue medizinische Schwerpunkte: Im St. Töniser Krankenhaus tut sich was nach der Übernahme durch die Alexianer Krefeld GmbH. Am Montag hatte Dr. Erich Tizek (61) offiziell seinen letzten Arbeitstag. Seine Nachfolge tritt am Dienstag Dr. Tobias Zekorn (59) an.

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Zwei weitere erfahrene Fachärzte verstärken das Team: Dr. Andreas Leischker und Dr. Peter Mann. Jeder der drei neuen Mediziner hat eine spezielle Mission. Der Internist Dr. Zekorn wird zwei Schwerpunkte setzen: Die Gastroendoskopie und die Diabetologie. „Wir werden diese Bereiche neu aufbauen und das Personal entsprechend schulen“, versprach der 59-Jährige. Immerhin leide jeder neunte Deutsche an Diabetes. Im späten Frühjahr soll außerdem ein Herzspezialist nach St. Tönis kommen. Die Vorstellungsgespräche laufen.

Michael Wilke, Regional-Geschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, hat noch eine Lücke entdeckt, die es zu schließen gilt: „Im ganzen Kreis Viersen gibt es kein neurologisches Bett.“ Dabei hätten viele Diabetiker neurologische Begleiterkrankungen. Dr. Andreas Leischker (48) hatte bereits im Oktober die chefärztliche Leitung der Rehabilitationsklinik für Geriatrie übernommen — diese 1999 gegründete Abteilung hat sich gut etabliert.

Neu nach St. Tönis kommt am Dienstag Dr. Peter Mann. Der 55-Jährige wird die neue Klinik für Orthopädie leiten. Er war bislang Oberarzt an der Orthopädischen Klinik im Kreiskrankenhaus Dormagen tätig und zuletzt am St. Josefs-Hospital in Uerdingen. Während das Krefelder Haus verstärkt auf Unfallchirurgie setzen wird, wird St. Tönis Operationen im Bereich Orthopädie übernehmen. Dr. Mann setzt zwar auch künstliche Gelenke ein — bis der Operationssaal in St. Tönis nach umfassender, rund 1,5 Millionen Euro teurer Modernisierung wieder zur Verfügung steht, tut er das in Krefeld — , aber er ist auch Spezialist für die Transplantation von Knorpel und Knochen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Krefelder Haus wird auch die neue Pflegedienstleiterin Heidi Badakhschi-Thelen ihren Job erledigen. Des einen Freud’, des anderen Leid. Während die Willicher um die Schließung ihres Krankenhauses trauern, hebt Michael Wilke die positive Ausstrahlung dieses Entschlusses für die anderen Krankenhäuser im Kreisgebiet hervor: „Die Lage für die anderen Kliniken hat sich dadurch entspannt.“ Zurzeit gibt es im Krankenhaus- und Reha-Bereich insgesamt 132 Betten in St. Tönis. „Wie sich die Bettenzahl entwickeln wird, kann man derzeit noch nicht sagen“, erklärte der Regional-Geschäftsführer am Montag.