Stadtgeflüster: 15 neue Doppelzimmer im Ramshof
Richtungswechsel oder neue Wege bestimmen das Stadtgeflüster dieser Woche. Es geht hoch hinaus oder quer drüber.
Willich/Tönisvorst. Mehr Platz im Ramshof: Auf dem Landgut entsteht ein Anbau. 15 neueDoppelzimmer werden gebaut. „Wir hoffen, dass es Ende März fertig ist, rechtzeitig zur Messezeit“, sagt Inhaberin Henny Stieger. Das Tagungs- und Veranstaltungsgeschäft laufe hervorragend. Jedoch reichen die bisherigen 28 Zimmer nicht immer aus, um allen Gästen eine Unterkunft bieten zu können. „Deshalb hatten wir uns entschlossen, schnellstmöglich zu erweitern.“ In Planung sind zudem weitere 15 Zimmer. „Da gehen wir aber Schritt für Schritt voran. Erst einmal dieses Vorhaben abschließen“, sagt Stieger.
Wir erinnern uns: Der Stadtflüsterer hatte Menschen gefragt, die einen Mercedes C-Klasse fahren, ob sie auch mit dem Hersteller komische Erfahrung gemacht haben. Eine Antwort kommt von Thomas Beer: „Bei einem mittlerweile zwölf Jahre alten Mercedes C meines Vaters wurde mir bereits vor zwei Jahren mit denselben Argumenten „Rost von Innen nach Außen“ anstatt von „Außen nach Innen“, eine Behebung des Schadens verwehrt“, schreibt der Mann. Selbst, als er in der Niederlassung Rhein-Ruhr von Mercedes vorstellig wurde, wurde ihm nur eine Reparatur mit hoher Selbstbeteiligung angeboten. „Wenn ich es ohne Selbstbeteiligung haben möchte, müsste ich ein Gutachten erstellen lassen zu meinen Kosten, um das Gegenteil zu beweisen. Dazu hätten z. B. Türen ausgebaut und zerschnitten werden müssen“, erinnert sich Beer. „Wir haben dann mit dem Hinweis, dass der Konzern wohl alles gegen Präzedenzfälle unternimmt, davon aus Kostengründen Abstand genommen.“ Die formulierte und schriftlich niedergelegte 30-Jahres-Garantie gegen Durchrosten war damit hinfällig.
Eine Weile war Ruhe im Karton der Personen-Verwechslungen in WZ-Berichten. Bis letzte Woche. Da kamen einem Reporter beim Schreiben ein paar Namen durcheinander, und das ausgerechnet bei der Schilderung des Theaterstücks von „Salz und Pfeffer“ in Vorst („Ist Opa wirklich ein Krimineller?“). Da war doch glatt von einem Markus Arretz die Rede, wo doch Wolfgang Arretz auf der Bühne stand. Und damit nicht genug: Weiter hinten hieß es, Thomas Wenders und Michael Wenders hätten sich die Rolle des Friedhelm Friedlich geteilt. War der erste Name noch richtig, musste es bei Michael dann Germes heißen, also: Michael Germes. Immerhin: Alles in allem lobte die Laienspielschar die Berichterstattung in der WZ. Was am Ende des Tages dazu führte, dass sich alle wieder lieb hatten.
Die Angst geht um in der Tönisvorster Senioren Union. „Was?“, so werden Sie jetzt fragen, „wer soll denn da Angst haben?“ Und Sie haben Recht: Besonders furchtsam sind die Herrschaften um ihren Vorsitzenden Reinhard Bismanns (Foto) tatsächlich nicht. Aber sie tragen so ihre Befürchtungen mit sich rum. Und dazu zählt, dass quer durch den Pastorswall in St. Tönis eine Straße gebaut werden könnte. Eine, mit der das Wohngebäude angeschlossen werden kann, das auf dem Areal der früheren Grundschule verläuft. „Das ist doch eine grüne Lunge. Da kann man doch nicht einfach eine Straße hinbauen“, so Jürgen Beyer von der Senioren Union. Die sieht im Übrigen auch ihr jährliches Kinderfest durch ein solches Vorhaben massiv gefährdet.
Wir bleiben noch einen Moment bei dem neuen Gebäude, das am Kirchplatz entstehen soll. Wenn es tatsächlich über den Pastorswall angeschlossen werden soll, müsste ein Weg auch über kirchliches Gelände verlaufen. Und dort über ein Bodendenkmal gehen, so jedenfalls hört man. Das klingt alles kompliziert, eher nach einem Verfahren, das sich hinziehen könnte. Der Flüsterer bleibt am Ball.
Nachklapp: Das Wohnzimmer-Konzert von Wolfgang Niedecken hat einen Nachhall gefunden auf der Homepage von BAP. Da heißt es unter anderem: „Ein Fahrer sammelt mich zuhause ein und liefert mich in Tönisvorst bei den Beckers ab. Nette Leute, die noch ein weiteres Dutzend netter Leute eingeladen haben. Es gibt was zu essen, was zu trinken, und nachdem die erste Befangenheit aufgelöst ist, hat man den Eindruck, dass man sich schon ewig kennt. Natürlich wissen Ruth und Guido mehr von mir als ich von ihnen, aber da sich die komplette Clique als Springsteen-Fans outet, weiß ich unmittelbar Bescheid.“ Den kompletten Text findet man auf www.bap.de unter dem Klicker „Logbuch“.
Auf Neudeutsch heißen sie „Hidden Champions“. Das sind Unternehmen, die richtig was drauf haben und ihre Produkte in die ganze Welt liefern, aber in ihren Heimatorten meist nicht sehr bekannt sind. Oft liegt das daran, dass der Otto-Normal-Verbraucher diese Produkte nicht kennt oder braucht oder doch braucht und es einfach nicht weiß. In den Willicher Industriegebieten schlummern einige davon. Beispiel: Chemofast Anchoring, eine Firma, die sich der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der chemischen Befestigungstechnik widmet. Die Kartuschen mit klebrigem Inhalt kommen einem sehr vertraut vor. Als der Stadt-Flüsterer aber neulich die Pressemitteilung zum Firmenjubiläum las, ahnte er warum das Unternehmen eher „hidden“ ist. Die Firma ist nach eigenen Angaben nämlich „Spezialist für spreizdruckfreie Injektionsverankerungen mit Zweikomponenten-Kunstharzmörtel“. Alles klar?
Einen Sommer lang verschönerten Blumenampeln die St. Töniser Innenstadt. Doch am Mittwoch gehen die Blumenampeln in den Winterschlaf. Die sogenannten Flower-Baskets der niederländische Firma „Flower and Shower“ werden abgehangen, kommen erst im nächsten Frühjahr wieder. Dann setzt der Werbering St. Tönis erneut auf das Angebot der Blumenvollversorgung, denn die niederländische Firma kümmerte sich um die Pflanzen.
Nach dem heftigen Sturm gestern musste die Feuerwehr Tönisvorst gestern am frühen nachmittag zur Vorster Straße in Höhe des Industriegebietes Tempelsweg ausrücken. Äste einer 20 Meter hohen Eiche waren abgeknickt und drohten auf die Fahrbahn zu fallen. Über eine Drehleiter gingen die Einsatzkräfte vor und sägten die Äste ab.
Im Schaufenster des kleinen Schuhgeschäftes Mehn hängen große rote Schilder. Sie kündigen den Räumungsverkauf an. Walter Mehn (81), der Meister des Betriebes, ist krank ist. Er wird seinen Laden auflösen. Sein Sohn Peter hilft ihm tatkräftig, leitet den Verkauf. Er hat nicht den Beruf des Vaters gewählt und kann den Betrieb somit nicht übernehmen.