Stadtgeflüster: Angrillen und falsche Brüder
Von meckernden Menschen, dem Kampf gegen Depression und einem Programmhinweis.
Willich/Tönisvorst. Der Kirchgänger aus St. Tönis hatte am Montagmorgen völlig Recht: „Das ist jetzt schon der dritte Winter in diesem Jahr“, mopperte er. Dabei hatte es am Samstag noch ziemlich gut und am Sonntag sogar sehr gut ausgesehen. In Schiefbahn hatte die Budo-Abteilung des TV Willich vor der Halle der Realschule sogar die Grillsaison eröffnet, dort gab’s Spanferkel vom Grill. Gestern war das alles Makulatur.
Die Handballer des TV Vorst haben eine grandiose Saison hinter sich: Der Verbandsligist konnte schon vier Spieltage vor Saisonende den Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht. Vor heimischer Kulisse blieben die Grün-Weißen ungeschlagen. Was umso bemerkenswerter ist, wenn man bedenkt, dass die eigene Rudi-Demers-Halle über Monate wegen Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung stand.
Stattdessen musste in St.Tönis gespielt werden. Wenn es nun in der Oberliga vor Vorster Kulisse nicht so gut läuft, können die Handballer zur Not ja noch mal in St. Tönis spielen.
Einen neuen Aufkleber hat der Anrather Werbering rechtzeitig vor dem nächsten Sommerfest am 22. und 23. Juni herstellen lassen. Er zeigt das Logo der Händlergemeinschaft und den Spruch: „Unser Ort. Ganz nah. Alles da!“ Auf vielen Schaufenstern, Firmenfahrzeugen usw. soll der Aufkleber nun zeigen, dass sich der Werbering für den Ort engagiert.
„Damit heben wir und deutlich von Unternehmen ab, denen es offenbar egal ist, was aus Anrath wird“, heißt es dazu in einem Schreiben des Vorsitzenden Peter Küppers an die Mitglieder. Und weiter: „Wir stehen für Gemeinsamkeit und Kampf gegen Depression.“
Klaus und Thomas Allofs haben vieles gemeinsam: Das Brüderpaar stammt aus Düsseldorf, beide waren erfolgreiche Fußballer, beide haben für die dortige Fortuna gespielt, beide sind dem Sport bis heute verbunden. Warum wir das hier erzählen? Um auf einen wichtigen Unterschied zu sprechen zu kommen: Klaus Allofs ist Manager in Wolfsburg, sein jüngerer Bruder Thomas sitzt bei der Fortuna im Vorstand.
Die Behauptung der WZ, Klaus Allofs habe vor Tagen mit einer Abordnung der Fortuna die action medeor besucht, war also schlicht auf eine Vornamensverwechslung zurückzuführen. Davon mal abgesehen: Die Probleme des Düsseldorfer Allofs nach dem Abstieg der Fortuna möchte der Wolfsburger Allofs sicher in keinem Fall haben. In Düsseldorf zerbricht man sich jetzt verzweifelt den Kopf, wie’s weitergeht.
Für den morgigen Mittwoch (14 Uhr bis 18 Uhr) kündigen die Schulen im St. Töniser Schulzentrum Corneliusfeld einen Bücherflohmarkt an. Was durchaus eine sehr optimistische Vorhersage sein könnte. Denn gleichzeitig wird bekanntlich in Vorst eine Bombe gesucht. Und sollte diese gefunden und entschärft werden, dann wäre diese Planung vermutlich für die Katz’. Denn dann ist das Forum Notunterkunft für maximal 3500 Menschen, die in Vorst evakuiert werden müssten. Wir werden sehen.
Von einem „unerwarteten Geldsegen“ zu sprechen, wäre sicherlich übertrieben. Weil sie möglicherweise für zwei Feuerwehr-Fahrzeuge zuviel gezahlt hat, wird die Stadt Willich eine Entschädigung von den Herstellern bekommen. Die fällt mit maximal 4400 Euro allerdings nicht besonders üppig aus. Aber, „Kleinvieh macht auch Mist“, sagt Peter Kreuzer, bei der Stadt zuständig für die Feuerwehr. Und freut sich gleichzeitig für Kämmerer Willy Kerbusch: „Der Willy kann immer Geld brauchen.“ Wohl wahr.
Da war die Freude groß, als die Tönisvorster Hilfe vergangene Woche offiziell ihren Citroen Jumpy in Empfang nehmen konnten. Neben den vielen Spendern und Sponsoren war auch das Autohaus Heisig Jürgen Beyer und Reinhard Bismanns von der Tönisvorster Hilfe entgegen gekommen. Die hatten — immer mit Blick auf zu verwaltende Spendengelder — ziemlich hartnäckig verhandelt.
„Fast war es soweit, dass man uns bei Heisig rausgeschmissen hätte“, lacht Jürgen Beyer. Der natürlich voll des Lobes für den Autohändler ist. Zudem legt er eindrucksvolle Zahlen vor: Die Tönisvorster hat vom 12. Oktober 011 bis 8. Mai dieses Jahres 3651 Menschen mit Lebensmitteln unterstützt. 243 Erwachsene und 107 Kinder sind registriert. Fünf Teams á acht Helfer sind „die Seele des Vereins“, sagt der Vorsitzende.
Zur Rubrik Programmhinweis. George Joosten (Das ist der Mann aus dem Kiosk am Wilhelmplatz in St. Tönis) ist wieder im Fernsehen zu sehen. „Am Donnerstag von 11.05 bis 12.20 Uhr präsentiere ich die Apfelstadt am Niederrhein beim ARD-Buffett“, erklärt er. Zwei Auftritte hat er und verspricht: „Ich gebe ich mein Bestes und erzähle etwas über Tönisvorst.“ Dabei können sich die Besucher schon auf ein Rätsel freuen, das natürlich in Mundart gestellt wird.