Führung durch die Bockwindmühle
Bei einer Führung durch die Bockwindmühle in Tönisberg erfuhren die Besucher Wissenswertes über das Denkmal.
Tönisberg. Ein Pfingstmontag für Schwindelfreie: Der Heimatverein Tönisberg lud gestern anlässlich des traditionellen Mühlentages zur Besichtigung der Bockwindmühle ein. Trotz des Regenwetters zog es viele Besucher zum hölzernen Bauwerk, um die Aussicht zu genießen und etwas über die Geschichte der Mühle zu erfahren.
Im Inneren der Mühle war das Geschick der Besucher gefragt: Schmale, steile Treppen führten in den Kasten der Bockwindmühle, in dem es bei starkem Wind auch mal schwanken kann. „Nur der Mühlenbock ist befestigt. Der Rest sitzt darauf und kann je nach Windrichtung gedreht werden“, erklärt Ben Burchardt vom Heimatverein Tönisberg.
Seit etwa fünf Jahren ist der „Mühlenbeauftragte“ des Vereins für Führungen zuständig. Diese sind nach Vereinbarung jederzeit möglich — zum Beispiel für Schulklassen. „Es ist für mich eine Herausforderung, die Technik der alten Mühle zu erforschen. Durch Kooperation mit unter anderem niederländischen Fachleuten lässt sich viel Neues darüber in Erfahrung bringen“, sagt Burchardt.
Mit Begeisterung klärte er auch gestern über Geschichte, Funktion und Mechanik der Kastenbockwindmühle auf. So staunten einige der Besucher nicht schlecht, als er während einer Führung auf die Parallelen zwischen einem Auto und einer Mühle aufmerksam machte: „Bereits vor 200 Jahren wussten Müller mit den Vorläufern einer heutigen Kupplung umzugehen. Auch Bremsen gab es schon immer in den Mühlen.“
Neben den Führungen durch das historische Denkmal gab es auch für kleine Mühlenfans einiges zu erleben: Der Heimatverein verteilte Windräder, mit denen die Kinder Wirkung und Kraft des Windes selber testen konnten. Zudem stieß das Kinderschminken auf große Begeisterung.
Viele Familien nutzten die Gelegenheit eines informativen Pfingstausfluges. So auch Markus Milch aus Vinkrath: „Meine Tochter wollte schon länger mal eine Mühle von innen sehen. Als wir heute Morgen von der Besichtigung im Radio gehört haben, sind wir direkt hierher gefahren.“
Seit 1913 ist die Tönisberger Bockwindmühle nicht mehr in Betrieb. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch eine Granate beschädigt. Mehrmals musste sie instand gesetzt werden. Weitere Sanierungen stehen dieses Jahr an (siehe Kasten).