Stadtgeflüster: Eine Werbeflut am Kreisverkehr
Der St. Töniser Heimatbund hat eine Heimat bei Facebook gefunden. Außerdem feiert ein Dichter einen ganz runden Geburtstag.
Willich/Tönisvorst. Reklame am Straßenrad ist ja so eine Sache: Als Autofahrer hat man kaum die Gelegenheit, alles so ganz genau zu erkennen, für das da auf Plakaten und Transparenten geworben wird. Ganz besonders gilt dies zurzeit für den Kreisverkehr am Ortseingang von Vorst aus Richtung Süchteln: Mittlerweile vier Spruchbänder hängen dort übeeinander, auf denen diverse Veranstaltungen beworben werden — vom Apfelfest in Vorst bis zum Josefsfest in Süchteln. „Da muss ich ja schon viermal durch den Kreisverkehr fahren, um das alles zu lesen“, spöttelte ein Vorster.
Es gibt den ersten Hinweis auf Weihnachten: Die Radler und Wanderer der Interessengemeinschaft Altensport Tönisvorst treffen sich zum vorweihnachtlichen Frühstück. Das geschieht am 1. Dezember, 9.30 Uhr, in der Gaststätte Rosental. Für 13 Euro pro Person gibt es ein tolles Angebot. „Wir bitten bis zum 30. Oktober um Vorauszahlung“, heißt es in der Einladung an die Mitglieder. Wer kommen will, ruft bei Heinz Nepsen, Telefon 02151/791693 oder Wilfried Nötges, Telefon 02151/326 7360, oder 0157/71457564 an. Und der Stadtflüsterer überlegt schon mal, wie er den Silvesterabend verbringen will.
Zurück in den September: Am 19., das ist am kommenden Samstag, laden die Wagenbauer in St. Tönis zum Oktoberfest. Los geht’s in der Wagenbauhalle an der Industriestraße. Um 19 Uhr gibt’s den traditionellen Fassanstich, diesmal vorgenommen durch Bürgermeister Thomas Goßen. Zu den Wagenbauern gehören das Tönisvorster Karnevalskomitee, die Prinzengarde St. Tönis, die KG Nachtfalter und die KG Rot Weiß Vorst.
Nein, gesehen haben werden es woh nicht viele. Aber nett war es trotzdem — findet der Stadtflüsterer. Und zwar so nett, dass dies Erwähnung finden sollte. Geschehen am Kehrtag. Ein Bekannter des Flüsterers kam aus seinem Haus in St. Tönis, wo gerade die große Kehrmaschine ihres Wegeskam. Der Flüsterer-Bekannte wollte in sein Auto steigen ärgerte sich leise darüber, dass die Kehrmaschine wohl um dieses herum fegen würde und sein Rinnstein eben dreckig bleiben würde. Es kam anders: Der Fahrer hielt an und wartete die wenigen Momente, bis der Mann mit seinem Wagen wie geplant weggefahren war. Nicht aber ohne sich vorher noch zu bedanken. Und auch nicht, ohne solch eine Nettigkeit einmal an die große Glocke zu hängen.
Fast 100 „Gefällt mir“ Klicks hat der Heimatbund St.Tönis schon zu verzeichnen, seit er Sonntag vor einer Woche auch mit einer eigenen Seite auf Facebook präsent ist. Schon am ersten Tag wurde die Marke von 50 Likes geknackt, verkündete Guido Beckers, 2. Vorsitzender des Heimatbundes und Initiator der Seite, stolz. „Und zu dem Zeitpunkt gab es auf der Seite erst nur die ersten Bilder!“ meinte er gegenüber dem Stadtflüsterer. Social Media wird der Heimatbund nutzen, um Informationen und Veranstaltungstipps schnell zu streuen, Aufgeschnapptes aus dem Netz zu präsentieren und auch auf seinen Verein und die Aktivitäten aufmerksam zu machen. Als ersten echten Beitrag wurde den Link zu einer Schlufffahrt vor vielen Jahren hinterlegt. Facebook-Nutzer finden die Seite unter „Heimatbund St.Tönis“. Das markante Marktsiegel ploppt direkt auf. Like und auf dem Laufenden bleiben, ruft der Heimatbund auf.
Wenn Marienkäfer flügge werden, also vom Kindes- ins Teenageralter gekommen sind, ist die englische Bezeichnung doch viel passender, weil „hipper“. In Neersen tun Ladybugs aber weiterhin dasselbe wie die Marienkäfer: Sie singen. Aus Freude, mit Überzeugung, Lieblingssongs und Musicalmelodien. Jeden Dienstag, 17.45 bis 18.30 Uhr, spielt Chorleiter Wolfgang Brock Klavier in der Aula der Vinhovenschule, begleitet die zurzeit acht Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren. „Unser Motto ist „Chor ist cool!“ sagt Organisatorin Agnes Brock. „Die Mädchen können Lieder vorschlagen, Songs aus den Charts. Weiblich umgesetzt haben sie zum Beispiel auch „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten, das ja im Moment auch wieder sehr aktuell ist.“ Wer mit den Ladybugs singen möchte, kann jederzeit zu den Proben „einfliegen“.
Auf insgesamt 13 Tonnen an Altkleidern und Schuhen, so schätzt Heinz Malessa, hat die 34. stadtweite Sammlung der Kolpingsfamilie Willich das Gesamt-Spenden-Gewicht eines Jahres geschraubt. Die Zahl war noch nachzutragen. Wieder ein gutes Ergebnis. Auch erzielt mit Hilfe der Kolpingsfamilie St. Tönis und den vielen bienenfleißigen Helfern des 300 Köpfe starken Willicher Vereins. Apropos bienenfleißig. Bienenstöcke besitzt die Kolpingsfamilie ja mittlerweile auch und kümmert sich um sie. Die guten Verbindungen zum Nabu nach der sehr erfolgreichen 200-Bäume-Aktion in der Stadt tragen also nachhaltig weitere Früchte. Man darf darauf gespannt sein, was diese „Familiebande“ als nächstes Projekt ausheckt.
Bleiben wir kurz in Vorst, auf dem Sportplatz und beim Sportabzeichen. Freitags wird dort bekanntlich trainiert. Jedermann ist willkommen und kann seine Fitness und sein Talent für die Leichtathletik abklopfen. Übungsleiter Klaus Rietzler freut sich über starke Ergebnisse von Startern, die sonst eigentlich in anderen Sportarten erfolgreich unterwegs sind. Zu nennen wäre da Maik Tötsches, 22 Jahre alt. Er ist der Torjäger der 1. Handball-Mannschaft des TV Vorst. Die 100 Meter hat er in diesem Jahr schon in 11,5 Sekunden zurückgelegt (2014 stoppte die Zeit sogar bei 11,3 Sekunden). Den ein Kilogramm schweren Schleuderball warf er 51 Meter weit und im Hochsprung stehen für Maik übersprungene 1,70 Meter. Andreas Erkens ist ein zweiter Leistungsgarant. Der Badmintonspieler, 42, ist auf vielen Langstrecken unterwegs. Beim Apfelblütenlauf 2015 hat er die zehn Kilometer durch die Huverheide beispielsweise in 36:39 Minuten absolviert. Beim Oedter Laufmeeting war er nur unwesentlich langsamer. Herausragende Leistungen! Das muss auch an dieser Stelle einmal ganz laut gesagt werden, findet der Stadtflüsterer.
Lassen Sie uns mit einem Loch weitermachen. Über das wir an dieser Stelle vor einem Monat schon einmal berichtet haben. Die Rede ist von dem fehlenden Mauerabschnitt an einer neuen Seniorenwohnanlage im Herzen von Vorst, gleich gegenüber der Volksbank. Während der Bauarbeiten war ein größeres Stück der alten Mauer zur Straße hin abgerissen worden. Das sollte später aus Gründen des Lärmschutzes wieder geschlossen werden. Doch dann tat sich lange gar nichts mehr. Bis Ende vergangener Woche, als Arbeiter anrückten und mit Maurerarbeiten begannen. Ein Ende des Lochs ist also in Sicht.
Wir möchten nachträglich gratulieren: Wilhelm Otto ist 90 Jahre alt geworden. Über den Dichter aus Leidenschaft, der im Hubertusstift in Schiefbahn wohnt, hatte die WZ erstmals im September 2008 berichtet. Seitdem hat er mit seinen Versen richtig Karriere gemacht, ist damit oft und gerne in verschiedenen Seniorenheimen der Region aufgetreten. „Mir geht es gut und ich mache weiter wie gehabt“, ließ er jetzt den Flüsterer wissen. Und bedankte sich gleichzeitig ganz herzlich für die vielen unerwarteten Anrufe, die ihn aus Anlass seines 90. Geburtstages erreicht hätten.