Stadtgeflüster: Nachwuchs kam über Nacht

Es geht um mehr Meerschweinchen in Anrath und mehr Fahnen für Festspiele.

Willich/Tönisvorst. Eine Überraschung der etwas anderen Art erlebte Familie Schieferbein in Clörath. Beim morgendlichen Füttern ihrer Meerschweinchen im Außengehege des heimatlichen Gartens stellte die elfjährige Karla fest, dass sie unerwarteten Zuwachs erhalten hatte. Allerdings nicht in der Form von kleinen Meerschweinchen, sondern in Form eines ausgewachsenen Böckchens.

Irgendjemand hatte sein Meerschweinchen bei den beiden Meerschweinchenmädchen und dem kastrierten Böckchen der Schieferbeins ausgesetzt. Zu dem Unverständnis über diese „Entsorgung“ kommt nun die Sorge, ob der zeugungsfähige Neuzugang eventuell die beiden Meerschweinchenmädchen geschwängert haben könnte.

Ins Tierheim musste das ausgesetzte Tierchen aber nicht. Karlas Freundin Lara hat den kleinen Kerl übernommen. Er heißt nun Spaiki und ist auch schon kastriert worden.

„Mit ein klein wenig gutem Willen hätte man durchaus ein ansprechendes Ortseingangsschild gestalten können.“ So reagiert der Tönisvorster CDU-Fraktions-Chef Helmut Drüggen auf das Stadtgeflüster von vergangener Woche. Da war von einem Ortseingangsschild die Rede, das in seiner Gestaltung nicht so wirklich gelungen war und das ein Kollege von Helmut Drüggen mit der Bemerkung „wie A . . . auf Eimer“ kommentiert hat.

„Es kommt eben immer auf den Popo an, den man auf den Eimer setzt — das kann auch schon mal ganz ansehnlich sein“, sagt Drüggen und fügt einen Entwurf bei, wie er ihn sich hätte vorstellen können.

Heinz-Hermann Hoff ist seit vielen Jahren ein Sommer-Willicher: Als festes Mitglied des Ensembles der Schlossfestspiele — unter anderem war er schon als Meister Eder mit dem Pumuckl zu sehen — wohnt er immer zwischen Mai und August in Alt-Willich. Kommt er dann im nächsten Frühjahr wieder, ist er schon ganz gespannt, was sich in der Zwischenzeit im Stadtbild alles verändert hat.

Diesmal war er allerdings etwas enttäuscht: „Das Ärztehaus an der Burgstraße ist ja immer noch nicht fertig“, wunderte er sich. Und auch Lidl sei nach wie vor in der Brauereipassage anzutreffen, nicht aber in der Halle 18 im Stahlwerk. „Na, wenigstens sieht der Neubau neben der Feuerwache am Kaiserplatz schon gut aus“, so Hoff.

Bleiben wird noch ein wenig beim Thema Festspiele: 50 Fahnen waren im Vorjahr auf Initiative von Hans Kothen, Vorsitzender des Festspielvereins, an Bürger verteilt worden, die damit am eigenen Haus oder im eigenen Garten Werbung für die Freilichtbühne machen wollten. In diesem Jahr sind nun weitere 50 Festspiel-Fahnen angeschafft worden, darunter auch solche, die man an Hauswände hängen kann. Wer daran Interesse hat, kann sich an die Stadtverwaltung unter Telefon 02154/949 132 wenden.

Ebenfalls neu ist die Idee, schmale Plakate der Stücke, die von Silke von Patay entworfen wurden, in den Schaufenstern des örtlichen Einzelhandels unterzubringen. „Darüber sind wir mit den Werberingen im Gespräch“, sagt Hans Kothen.

Erinnern Sie sich noch an die Silberne Zwiebel? Dieser Preis wurde viele Jahre von der Anrather SPD „verliehen“, um auf Missstände im Ort aufmerksam zu machen. Jetzt wäre eigentlich mal als Gegenstück eine Goldene Erdbeere fällig. Hatte doch Ratsmitglied Uli Winkler vor Wochen dem Stadtflüsterer vom „skandalösen Zustand“ des Fußweges zwischen Theodor-Heuss-Park und der Straße „Am Josefplatz“ erzählt.

Jetzt wurde Uli Winkler von Anwohner Michael Gäbel darüber informiert, dass die „Seenplatte“ in dem besagten Bereich beseitigt wurde. Städtische Mitarbeiter hatten die Wege überarbeitet, so dass wieder ein trockenes und gefahrloses Passieren möglich ist. „Dafür möchte ich mich bei den Verwaltungsmitarbeitern herzlich bedanken“, lobt Winkler.

Jetzt zum Kapitel „gärtnerische Talente“. Da gibt es doch die herrlichen Blumenkübel in der St. Töniser City, für die der Werbering die Bepflanzung zur Verfügung stellt. Jetzt stellt sich aber die Frage: Wer gießt die Kästen und den Kübel am Alten Rathaus. Hier hatte der Werbering vorgeschlagen, dass das die Fraktionen machen sollten. Schön hintereinander, immer der Reihe nach — oder so.

Wie war denn das vergangenes Jahr? Da hatte es einen Deal der Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD gegeben, das Ganze zu bezahlen. Das hatten dann die Azubis der Volksbank erledigt. Ob eine solche Lösung auch dieses Mal wieder im Schwange ist, oder ob Vertreter der Fraktionen selbst zur Kanne greifen, ist noch nicht raus.

Die vergangene Woche stand häufig im Zeichen der Berichterstattung über die Mitgliederversammlung der Tönisvorster CDU. Dabei wurde auch die Rolle von Versammlungsleiter Jacky Kampe, Kreisgeschäftsführer der Union, gelobt. „Black Jack“, wie ihn viele nennen, lief dabei phasenweise zu Hochform auf.

Beispiel gefällig? „Sie haben so viele gute Ideen hier in Tönisvorst. Bündeln Sie diese,“ rief er den CDU-Vertretern zu. Und legte nach: „Dann verspreche ich Ihnen blühende Landschaften.“