Stadtgeflüster Willich/Tönisvorst: Hund auf Schweinchen-Jagd
Wenn Laternen immer ausgehen und Leser Wetten gegen unsere Redaktion abschließen.
Willich/Tönisvorst. Die Boule-Saison ist eröffnet. Die WZ hat schon darüber berichtet, dass die St. Töniser Boulisten sich wieder zwei Mal in der Woche zum Training unter freiem Himmel treffen. Damit die Kugeln wieder den direkten Weg zum Schweinchen finden, haben die Mitglieder des Pinot’ Bouleclubs bei ihrer Jagd nach dem Schweinchen eine tierische Verstärkung in ihren Reihen: Floh, die Hündin von Marianne Lorenz, ist als Maskottchen des Vereins mit von jeder Boule-Partie.
Jetzt kommt was frei nach dem österlichen Motto: Alles wird gut. So stellt sich eine Geschichte dar, die WZ-Leser Claus Müller vom Tackweg8 in St. Tönis erlebt hat. Im Januar hatte der Mann festgestellt, dass gegenüber seinem Haus eine Laterne nicht ging, beziehungsweise nach täglich 20 Minuten ihren Geist aufgab. Also wandte sich Herr Müller an die Hotline der Niederrheinwerke und monierte das Ganze.
Und ärgerte sich geschlagene drei Monate später, dass immer noch nichts passiert war. Das allerdings sah nur so aus. Zwar sind die Niederrheinwerke der falsche Ansprechpartner, in Tönisvorst sorgt die Stadt selbst für die Beleuchtung. Dennoch hatte das Personal an der Hotline reagiert und den Fehler an die Stadt gemeldet. Die wiederum rief sofort ihre Vertragsfirma an.
Und die kannte sogar schon den Fehler. Musste allerdings ein Ersatzteil bestellen, was dauerte. "Das wird kurzum repariert", versprach Catharina Perchthaler, Pressesprecherin der Stadt. Und hatte den Mund nicht zu voll genommen: Zwei Tage später war alles erledigt, die Lampe geht wieder. Und die Anwohner freuen sich.
Nicht ganz so gut lief eine Geschichte in der gleichen Gegend, nämlich Tack (Nähe Tempelshof). Dort hatte ein Wirtschaftsweg vielen Verkehrsteilnehmern immer wieder als Schleichweg gedient. Was nicht zuletzt die Politik auf den Plan gerufen hatte. Die hatte dafür gesorgt, dass dort Poller zu Stehen kamen.
Der Erfolg ist dennoch ein wenig fraglich. "Jetzt haben die Motorradfahrer freie Bahn. Die freuen sich, dass jetzt keine Autos mehr im Weg sind", sagt ein genervter Anwohner. Frei nach dem alten Motto des ADAC: Freie Fahrt für freie Motorradfahrer.
Jetzt wechseln wir ins eher kuriose Fach. Die Volkshochschule ist bekanntlich emsig bemüht, ein attraktives Kursangebot auf die Beine zu stellen. Dabei versucht sie auch immer wieder, witzige oder ausgefallene Formulierungen zu finden. Ein nicht ganz so gelungenes Beispiel davon gab’s letzte Woche. Es ging um einen Kurs: Am Computer mit zehn Fingern schreiben. Diese Ankündigung begann mit dem Satz: "Auch der PC hat Tasten". "Nein, sowas", staunte der Stadtflüsterer. Und hackte flugs diese Meldung in die Tastatur.
Jetzt kommt die Abteilung "eigentlich unmöglich". Werden die Schalker in diesem Jahr Deutscher Fußballmeister? Über dieser Frage brütet mal wieder der in dieser Hinsicht leidgeprüfte WZ-Redakteur Peter Korall. Was hat der Mann nicht schon alles versprochen für diesen Fall? 2001 wollte er sein Büro blau-weiß streichen. Da scheiterte es am Schiedsrichter in Hamburg (Dr. Merk), der den Bayern die Schale schenkte. 2007 gab’s die nächste Chance: Wenn das geklappt hätte, hätte Peter Korall einen Spieler aus der Mannschaft zu einer Autogrammstunde nach St. Tönis geholt.
Das Ende ist bekannt: Die Königsblauen scheiterten an sich selbst, als sie unter anderem die Partie in Dortmund vergeigten. Lassen Sie uns nun über das Jahr 2010 sprechen. Die Chancen sind seit Samstag drastisch gesunken. Aber eben nicht gleich null. Was lässt der Mann sich diesmal einfallen:
"Ich werde am Markttag in der St. Töniser Fußgängerzone mit Instrumentenbegleitung das Schalker Vereinslied singen. Und wer will, darf mitmachen." Hört, hört. Wie ging denn das Lied? "Blau und weiß wie lieb’ ich Dich". Der Rest steht bei Youtube.
Beim letzten Mal sind wir drumherumgekommen, diesmal gibt es sie wieder: die Rubrik "kurz berichtigt". Da hatte die WZ vergangene Woche über die Unstimmigkeiten zwischen dem Wirt der "Hött" und den Schützen vom ASV in Willich. Den hatte der Autor als Helmut Krämer benannt. Was natürlich Unsinn ist. Der Mann heißt Martin. Was hiermit korrigiert wäre.
"Nicht immer nett". Das ist die Charakterisierung eines Vorsters, der mehrfach dem kommunalen Ordnungsdienst der Stadt über den Weg gelaufen ist. Null los war in der Vorster City, der Mann holte sich flugs ein paar Pommes, ließ sein Auto draußen stehen. Was zugegeben so nicht erlaubt ist. Die Herrschaften vom Ordnungsdienst kamen in die Bude rein, unterhielten sich noch freundlich mit allen, drin drinnen waren.
Dass sie gerade eine Knolle an die Windschutzscheibe gehängt hatten, erwähnten sie vorsichtshalber nicht. Das hätte wohl die nette Gesprächsatmosphäre getrübt. Dafür fielen sie ein andere Mal an der Schlufftrasse auf, als sie einen Hundebesitzer ziemlich rüde ansprachen. Deshalb hier mal zur Übung ein Gesprächsbeginn: Guten Morgen oder Guten Tag.
Jetzt geht’s in die Kategorie "verlorene Wetten". Eine solche hat sich vergangene Woche Norbert Weinhold aus Anrath geleistet. Und das ausgerechnet gegen einen WZ-Redakteur. Der Mann, er ist übrigens neuer Sprecher der FDP Willich, hatte etwas von sensationellen archäologischen Funden in Neersen gelesen.
Und nicht bemerkt, dass er auf einen Aprilscherz reingefallen war. Partout wollte er mit der WZ-Redaktion wetten. Einen Sixpack Bier. Den er nun ausgeben muss. Eines muss man dem Mann lassen: Kaum wusste er, dass er verloren hatte, kündigte er bereits an, höchstpersönlich in der Redaktion aufzutauchen um seine Wettschulden einzulösen.