Statt Schnee nur Schmuddelwetter

Nasskalt war es auf dem Anrather Weihnachtsmarkt. Viele Besucher kamen trotzdem — und kauften warme Socken.

Anrath. Die Adventszeit wird mit Behaglichkeit in Verbindung gebracht. Unter diesem Aspekt war das Wetter mit Kälte und Nässe gestern alles andere als vorweihnachtlich. Es dürfte schon etwas Überwindung gekostet haben, zum Anrather Weihnachtsmarkt zu gehen. Zum Glück gab es recht viele Menschen, die ihren „inneren Schweinehund“ überwinden sollten und die Pantoffeln gegen die Winterschuhe tauschen sollten.

Foto: Lübke

Marlies Pasch vom Bürgerverein Anrath bot zusammen mit einigen anderen Vereinsmitgliedern das Heimatbuch 2018 an, das am Mittwoch vorgestellt worden ist. Schnell stand für sie fest, dass ein Heizgerät in den Pavillon rein muss.

Die Bühne war zum ersten Mal nicht vor der Kirche, sondern vor der Sparkasse aufgebaut worden. „An der Kirche ist es immer besonders zugig“: So begründete der Vorsitzende des Anrather Werberings, Tom Helten, die Veränderung. Und er bedankte sich bei Anja Hasenbeck und ihrem Team, die den Markt organisiert hatten.

Tobias Neumann saß auf der Bühne, warm eingepackt, und spielte am Keyboard Weihnachtslieder, die per Lautsprecher im gesamten Ortszentrum zu hören waren. Er legte eine kurze Pause ein, als Bürgermeister Josef Heyes am späten Vormittag die Besucher begrüßte: „Ein bisschen Sonnenschein und dazu etwas Schnee wären besser als dieses Schmuddelwetter“, erklärte der Mann, den keine noch so miese Witterung wirklich abschrecken kann.

Auf der Bühne war fast nonstop was los: Kinder der Albert-Schweitzer-Schule hatten Weihnachtslieder auf Anrather Platt eingeübt. Es trat eine junge Band auf, die bislang noch keine Zeit gefunden hat, sich einen Namen zu geben und die deshalb als „Jule, Sarah und Männer“ angekündigt wurde. Außerdem waren die Zumba-Kids vom Fitnesscenter „Inside“ in Action zu sehen. Später sangen dann noch die Leddschesweävers.

Es gab jede Menge Möglichkeiten, reichlich Kalorien zu sich zu nehmen, beispielsweise in Form von Weihnachtsgebäck. Und es gab viele Chancen und Anregungen, Kalorien abzubauen. So warb die „Halle 22“ mit einem Jubiläumsrabatt zum 35-jährigen Bestehen. Der Kirchenbauverein animierte die Besucher zu einer Kirchturmbesteigung — und am Stand des Anrather Turnvereins warben Claudia Lippoldt und Anne Gieske für Kinderleichtathletik.

Améli Giske hatte zehn Weihnachtslieder auf der Querflöte eingeübt. Und als sie kalte Füße bekam, kaufte ihr ihre Mutter Anne kurzerhand ein paar warme Socken. Neben -zig laufenden Metern Socken gab es auch mindestens sechs Meter Hustenbonbons, dazu jede Menge Schals und Mützen. Daniela Beurskens hatte aus Stoffen bunte Tiere gebastelt, vor allem Drachen, aber auch Hunde.