Verkehr Das sagen Anwohner zum neuen Lkw-Verbot an der Hülser Straße in St. Tönis
St. Tönis · Wie versprochen, hat der Landesbetrieb Straßen in St. Tönis Verbotsschilder aufgestellt. Das sind die Erfahrungen der Anwohner.
Die Behörden haben Wort gehalten. Seit etwa zwei Wochen gilt auf der Hülser Straße in St. Tönis ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen. Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat entsprechende Verbotsschilder im Bereich der Hülser Straße aufgestellt. Und diese Maßnahme habe auch schon zu einer positiven Veränderung geführt, berichtet Anwohner Alexander Strempel der WZ. „Ich schätze, dass sich der Lkw-Verkehr bei uns um etwa 60 Prozent reduziert hat“, so Strempel. Rund 40 Prozent der Lkw-Fahrer würden aber weiterhin die Route über die Hülser Straße nehmen. Und somit auch weiterhin die St. Töniser Innenstadtstraßen Nord- und Ostring sowie die Kreuzung „Nüss Drenk“ belasten.
„Es kann durchaus sein, dass das Verbot noch nicht in den Navigationssystemen der Logistikunternehmen registriert ist“, vermutet Strempel. Und dann werde es sicher auch immer welche geben, die das Verbot nicht wahrnehmen oder ignorieren. „Deshalb möchte ich in Kürze mal mit der Polizei in Kontakt treten“, sagt der Anwohner.
Zusätzliche Kontrollen will und kann die Polizei jedoch nicht durchführen. Pressesprecher Wolfgang Goertz sagte auf WZ-Anfrage, dass die Polizei die Lage „im Rahmen der üblichen Streifenfahrten“ im Blick haben werde. Gezielte Kontrollen des nun eingeführten Lkw-Fahrverbots seien nicht die primäre Aufgabe der Polizei.
Die Stadt Tönisvorst will
eine Messung durchführen
Die Stadt Tönisvorst erklärte auf Anfrage, dass das Ordnungsamt nun eine Messung in den belasteten Bereichen durchführen werde. Die Ergebnisse – also Zahlen zur Belastung nach Einführung des Verbotes – will die Verwaltung den Fraktionen im nächsten Fachausschuss am 8. Mai präsentieren. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen zudem Gespräche mit der Polizei geführt werden.
Dass das Verbot nun wirksam ist, ist ein Erfolg einer Anwohner-Initiative um Alexander Strempel und Christel Falk. Mit mehr als 80 Unterschriften im Gepäck hatten sie im vergangenen Sommer mit den zuständigen Behörden Kontakt aufgenommen. Unterstützt wurden sie unter anderem vom CDU-Ratsherrn Maik Giesen. Im September berichtete Bürgermeister Thomas Goßen dann, dass das Verbot in Vorbereitung sei. Nun erfolgte durch den zuständigen Landesbetrieb die Umsetzung.
Die Situation hatte sich im vergangenen Jahr für die Anwohner verschärft, weil in Krefeld-Fichtenhain ein neues Logistikzentrum seinen Betrieb aufgenommen hatte. Die St. Töniser sprachen damals davon, dass in den Morgenstunden „unzählige 40-Tonner“ durch die Stadt fuhren, um den Weg vom bzw. zum Krefelder Logistikzentrum abzukürzen und über Land zur Auffahrt der Autobahn 40 (Tönisberg/Kerken) zu gelangen, ohne dafür Mautgebühren zahlen zu müssen. Die Anwohner berichteten davon, dass die Fahrbahn der Hülser Straße viel zu schmal für die großen Lkw sei. Zudem sei es häufig zu gefährlichen Situationen mit Radfahrern und Fußgängern gekommen.