Tönisvorst Tempo-Messtafel an der Süchtelner Straße in Vorst

Ortsdurchfahrt: SPD und Grüne fordern insgesamt Reduzierung auf Tempo 30. Neue Daten werden ausgewertet.

Foto: Kurt Lübke

Vorst. Als erneut unzureichend bezeichneten SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Maßnahmen, mit denen kürzlich im Ort auf der vielbefahrenen Süchtelner Straße der motorisierte Verkehr mehr Rücksicht auf Radler und Fußgänger nehmen soll. Vor allem seit dem tödlichen Unfall im Mai 2016 will man dieses Teilstück, das im Eigentum der Landesbehörde Straßen NRW ist, sicherer machen und Autolärm reduzieren. Darüber wurde jetzt wieder im Tönisvorster Verkehrsausschuss diskutiert.

„Das große Problem ist, dass wir nur ein begrenztes Mitspracherecht haben, die Landesbehörde lässt da nicht mit sich reden“, sagte Christian Rütten (CDU).

Es hatte etliche Ortsbesichtigungen durch das städtische Ordnungsamt, mit Kommunalpolitiken und Vertretern des Landesbetriebes gegeben. Ein Einvernehmen war nur in wenigen Punkten erzielt worden. So wurde die Bushaltestelle zur Querungshilfe verlegt, um einen „Flaschenhalseffekt“ zu erreichen und ein mögliches Überholen des haltenden Busses zu unterbinden. Außerdem wurden an dieser Querungshilfe die Mittelmarkierungen etwa 100 Meter durchgezogen. Davor — auf je 100 Metern Länge — wurde die Geschwindigkeit auf Tempo 30 abgesenkt.

In einem gemeinsamen Antrag hatten SPD und Grüne weitergehende Verbesserungen gewünscht. „Wir brauchen vom Kreisverkehr bis zum großen Unfallschwerpunkt im versetzten Kreuzungsbereich Süchtelner-/Oedter und Eichenstraße eine insgesamte Reduzierung auf 30 Stundenkilometer“, forderte der Grüne Jürgen Cox. Er bezeichnete die neuen durchgezogenen Mittelmarkierungen an beiden Haltestellen als nicht ausreichend. „Einer Erweiterung hat die Landesbehörde nicht zugestimmt“, sagte Stefan Lennartz, Mitarbeiter der städtischen Abteilung Sicherheit, Feuerwehr und Rettung.

„Ist das überhaupt noch in dem Teilstück eine Landstraße? Sollte man nicht versuchen, in Gesprächen mit dem Kreis eine teilweise Abstufung zu einer Kreisstraße erreichen? Dann sind unsere Möglichkeiten, Veränderungen zu erreichen, besser“, so Hans Joachim Kremser (SPD) vor. Näher wurde aber auf diesen Vorschlag nicht eingegangen.

Erneut wurde der Vorschlag gemacht, dort eine stationäre Radarmessstation aufzustellen. Eventuell ließe sich dies durch Versetzung einer bestehenden Anlage ermöglichen. Hierfür sollen jetzt genaue Kosten und die Zuständigkeit ermittelt werden.

In den nächsten Tagen, sicherten Verwaltungs-Mitarbeiter zu, soll zumindest im ersten Schritt an der Süchtelner Straße eine mobile Messtafel installiert werden. Mit einem lachenden und weinenden Smiley drauf, sollte die erlaubte Geschwindigkeit unter- oder überschritten werden. Dieses Informations-System soll auch weitere Daten sammeln, so über Frequentierung und das generell gefahrene Tempo dort. Gespräche, so mit der Kreispolizeibehörde, werden wohl folgen. schö