Tönisvorst: Demografie - Abwärtstrend vor allem an der Hauptschule

Die Schülerzahlen gehen kontinuierlich zurück. Nur die Oberstufe macht „Gewinn“.

Tönisvorst. Die Modebranche ist unberechenbar. Wer weiß schon, welche Farbe im Sommer 2014 den Trend prägt und welche Knielänge die Röcke im Winter 2016 haben müssen?

Beispiel Schülerzahlen Sekundarstufe 1: Zählte die Stadt im Schuljahr 2001/02 noch 1799 Schüler, nennt die Statistik 2009/10 nur noch 1508. "Das ist ein Rückgang von rund 16 Prozent", sagte Thomas Kluyken, Abteilung Erziehung und Bildung der Stadtverwaltung, in seinem Zwischenbericht, den er dem Schulausschuss am Mittwoch vorlegte.

Relativ stabil zeigen sich im genannten Zeitraum die Zahlen der Tönisvorster Realschüler. Hier hat Kluyken einen "leichten Rückgang von minus 6 Prozent" errechnet. Diese Bewertung lässt allerdings den Spitzenwert der Realschule im Schuljahr 2004/05 mit 903 Schülern außer Acht. Um 15 Prozent sind die Schülerzahlen am Michael-Ende-Gymnasium seit 2001 abgesunken.

Kluyken betonte aber für die Oberstufe "Erfreuliches": "In der Sekundarstufe II haben wir ein Plus von 19 Prozent."

Am deutlichsten zeigt sich der Abwärtstrend an der Hauptschule Kirchenfeld. 2001/02 lernten dort 426 Schüler, 2009/10 nur noch 278. Das ist ein Minus von 35 Prozent. Zum dritten Mal in Folge hat die Hauptschule im August nur eine Eingangsklasse im 5.Jahrgang bilden können.

Die prognostizierte Übergangsquote von künftigen Viertklässlern in Vorst und St. Tönis auf die Hauptschule Kirchenfeld liegt zurzeit bei rund 8,8 Prozent. "Allerdings", sagt Kluyken, "verstärkt sie sich in den höheren Jahrgängen wieder." Der Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Schulen beschäftigt den Ausschuss weiter.

Im Januar sollen Zahlen, Analysen und Raumkonzept der Schulen in einer Sondersitzung erörtert werden. Möglicherweise wird in dieser Diskussion auch das Papier der neuen NRW-Landesregierung zur Gemeinschaftsschule eine Rolle spielen. Das fanden überraschte Ausschussmitglieder am Donnerstag als Tischvorlage der Verwaltung vor. Es sei als Information gedacht, sagte Kluyken. Es gibt eben doch nicht nur in der Mode immer neue Trends.