Tönisvorst: Die SPD bläst zur Attacke
In einer Umfrage der Sozialdemokraten konnten die Tönisvorster sich äußern. Am Dienstag gab’s die Ergebnisse.
Tönisvorst. Die Genossen waren überrascht. Nicht, dass die Tönisvorster SPD vom Weihnachtsmann heimgesucht worden wäre. Nein, vielmehr hatte niemand mit dieser Resonanz auf die Bürgerbefragung gerechnet. 9000Fragebögen waren verteilt worden, zudem konnten die Bürger in Zeitungsanzeigen ein Kreuzchen machen. 1277 seien zurück gekommen.
"Die Themen Kinderbetreuung, Ganztagsschule und Stadtbücherei standen ganz weit oben", erläutert Bürgermeister-Kandidat Uwe Leuchtenberg die Ergebnisse. Das Argument, im Wahlkampf zu sein und sehr einfach gefragt zu haben, lässt er nicht gelten: "Manche Menschen haben uns sogar geschrieben, um ihre Meinung zu erläutern. Und viele hätte z.B. die kostenlose Kinderbetreuung angekreuzt (92 Prozent), obwohl sie wüssten, dass man dies ja auch finanzieren müsse. "Wir haben nichts versprochen, nur gefragt."
Als Gelegenheit zur Attacke nutzt die SPD das Thema Stadtbücherei. Da sei von Umzug die Rede gewesen, dann sollte es wieder zurück gehen. "Ein typischer Fall von ’rin in die Kartoffeln - raus aus den Kartoffeln", befindet Fraktions-Vize Michael Horst. Die Bevölkerung spreche sich eindeutig für die Bibliothek am jetzigen Platz aus.
Als dickes Thema benennt Uwe Leuchtenberg zudem die Diskussion um den Vorster Ortskern. Hier könnten nicht um Hauruck-Verfahren Tatsachen geschaffen werden. Außerdem auf der Agenda: neue Gewerbegebiete. "Ich will mit den Bürgermeistern der angrenzenden Städte sprechen und mal darüber reden, ob wir nicht gemeinsame Gebiete schaffen kann", verspricht er im Falle seiner Wahl.
Auf gutem Weg sieht Michael Horst seine Partei bei den Personalfragen. Rund 60 Prozent der Tönisvorster sehen für Lothar Vauth gute Chancen, Landrat zu werden. Fast genau so viele glauben, dass auch Uwe Leuchtenberg gute Karten hat, oberster Bürger in Tönisvorst zu werden. "Die Gegenkandidaten haben Bekanntheits-Defizite", so Horst. Zum Themenkomplex "Verwaltungsneubau": "Da kann man nicht einfach mal fünf Jahre alte Pläne aus der Tasche ziehen. Das mussjetzt kein Schnellschuss werden."