Prozess gegen Tönisvorster Erpressung: Angeklagter bleibt Verhandlung fern
Tönisvorst/Krefeld. · Der Tönisvorster (25) blieb dem Gericht fern. Er ist angeklagt, weil er im Sozialamt randaliert hatte.
(sts) Vor dem Krefelder Amtsgericht hätte am Donnerstag der Prozess gegen einen 25-jährigen Tönisvorster beginnen sollen. Doch der junge Mann, der seit vier Jahren in der Apfelstadt wohnt, erschien am Morgen nicht im Gerichtssaal. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchte räuberische Erpressung sowie versuchte gefährliche Körperverletzung vor.
Der heute 25-Jährige soll im Juni 2019 zum Tönisvorster Sozialamt an der Bahnstraße gegangen sein, um dort Geld einzufordern. Dies habe die zuständige Sachbearbeiterin jedoch abgelehnt und ihm stattdessen einen Einkaufsgutschein angeboten. Daraufhin sei der Mann aggressiv geworden, habe mit den Händen auf einen Tisch geschlagen und zu der Angestellten gesagt: „Ich bringe dich um, wenn ich kein Geld kriege!“
Es sei ein Mitarbeiter einer Security-Firma hinzu gekommen, der sich in der Nähe aufgehalten habe. Dieser habe den jungen Mann an die Wand gedrängt und dessen Arm fixiert, um ihn aus dem Büro führen zu können. In dem Moment habe der Beschuldigte mit der freien Hand nach einem Kugelschreiber gegriffen, der auf dem Schreibtisch lag. Unklar ist, ob er die Absicht verfolgte, den Stift in den Arm des Sicherheitsmitarbeiters zu stechen.
Die Verhandlung gegen den Tönisvorster hatte eigentlich bereits Im Januar dieses Jahres begonnen. Da sich an jenem Prozesstag jedoch herausstellte, dass der junge Mann offenbar psychische Probleme hat – der Beschuldigte erklärte, er sähe Geister und kommuniziere auch mit diesen – entschloss sich der Richter, ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag zu geben. Dessen Erstellung nahm einige Zeit in Anspruch, und so musste das Verfahren ganz neu aufgerollt werden.
Nun ordnete der Vorsitzende an, dass der Angeklagte zum nächsten Termin polizeilich vorgeführt wird. Dann soll unter anderem das Ergebnis des psychiatrischen Gutachtens vorgestellt werden. Neuer Verhandlungstermin ist der 7. Januar, 9 Uhr.