Tönisvorster angeklagt Wegen Missbrauch angeklagt
Tönisvorst · Seit Montag muss sich ein 50-jähriger Tönisvorster vor dem Krefelder Landgericht verantworten. Er ist unter anderem angeklagt wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern. Die Staatsanwaltschaft legt ihm zur Last, von 2016 bis 2018 seine damals 13- bzw. 14-jährige Stieftochter missbraucht zu haben.
Es soll zu sieben Übergriffen gekommen sein. Der Angeklagte stritt die Vorwürfe weitestgehend ab. Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem sich das Mädchen seiner Oma anvertraut hatte. Das sagte die Frau im Zeugenstand aus. „Sie hatte vorher immer schon gefragt, wenn wir gegangen sind: Oma, warum gehst du weg? Wenn ich da schon gewusst hätte, was da passiert“, sagte die Frau kopfschüttelnd.
Übergriffe, wenn
die Mutter arbeiten war
Erst viel später hätte ihre Enkelin gefragt, ob es so etwas gebe, dass ein Stiefvater seine Stieftochter vergewaltigt. Daraufhin habe sie nachgehakt und ihre Enkelin habe ihr von den Übergriffen erzählt. „Ich habe sofort ihre Mutter angerufen und sie kam auch dazu.“ Schon vorher habe ihre Enkelin von einem Traum erzählt, in welchem der Stiefvater sie vergewaltigt hätte. Das hätten aber alle als sehr bösen Traum interpretiert.
Die Taten sollen passiert sein, wenn die Mutter arbeiten musste. Da sie im Einzelhandel tätig ist, sei das auch nachmittags oder am Wochenende gewesen, Zeiten zu denen der Angeklagte zu Hause war. Die anderen Stiefkinder soll er etwa zum Einkaufen geschickt haben, um mit dem mutmaßlichen Opfer allein zu sein. Auch die anderen Kinder sollen laut Schwiegermutter Angst gehabt haben. Er soll sie geschlagen haben. „Einmal rief mich meine Enkelin aus dem Griechenland-Urlaub an und sagte, dass Papa betrunken sei und ausrasten würde. Sie sagte: Wir haben alle Angst vor Papa.“
Der Partner der Tochter habe den Eltern nicht gefallen. Allerdings sei es die Entscheidung der Tochter gewesen, die noch zwei weitere Kinder hat. Sie habe den Mann auf der Arbeit kennengelernt, inzwischen ist die Trennung eingeleitet. Am Mittwoch will das Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Stieftochter anhören und ein Urteil verkünden.