UWT: Hospital wurde nicht kaputtgespart

Die Wählergemeinschaft fordert eine Richtigstellung von Bürgermeister Goßen.

Tönisvorst. Die Unabhängige Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT) fordert Richtigstellungen von Bürgermeister Thomas Goßen und Ex-Bundestagsmitglied Walter Schöler zum Thema Krankenhaus. Goßen hatte gegenüber der WZ erklärt, das Hospital habe „sehr, sehr sparsam“ gewirtschaftet — aus Sicht von Schöler „manchmal zu sparsam“.

„Es stimmt einfach nicht, dass man das Krankenhaus kaputtgespart hat“, sagt UWT-Ratsherr Axel Brink. „Sparen bedeutet, man hat vorhandene Mittel bewusst nicht genutzt und Investitionen in das Krankenhaus unterlassen. Wir haben aber solche Entscheidungen nie bewusst getroffen, denn es waren schlicht keine Mittel vorhanden, die man hätte sparen können.“

Ingo Bräunig, ebenfalls für die UWT im Rat, ergänzt, Goßen und Schöler sollten Zahlen und Fakten benennen, wo aus Einsparungsgründen etwas nicht gemacht worden sei. Alle Tönisvorster Kommunalpolitiker kämpften für das Krankenhaus, aber die Rahmenbedingungen seien in den vergangenen Jahren stets andere gewesen.

Ein zweites Thema, das die UWT beschäftigt: die Baulücke im Herzen von Vorst. Die Wählergemeinschaft stellt sich hinter die SPD und fordert ebenfalls lückenlose Aufklärung über die „unhaltbaren optischen Zustände“ des ehemaligen Kirchengrundstücks. Dort sollen durch eine Investorengruppe 21 Seniorenwohnungen realisiert werden.

„Die Dringlichkeitsentscheidung (für den Bebauungsplan, Anm. d. Red.) ist doch für die Investoren-Gruppe unter Federführung der CDU-Fraktion durch die Ausschüsse geprügelt worden, damit steuerliche und subventionsorientierte Möglichkeiten genutzt werden konnten“, sagt Peter Lambertz, UWT-Fraktionschef. Man habe Goßen sehr früh Bedenken zur Vermischung von politischen Mandatsträgern und handelnden Personen bei diesem Projekt vorgetragen. „Warum behandelt man diese Baustelle nicht wie andere Bauvorhaben auch?“, fragt Lambertz.

Ein Vertreter der Investorengruppe hatte gegenüber der WZ die Bauverwaltung der Stadt für Verzögerungen verantwortlich gemacht. Der Bürgermeister kündigte für die Planungsausschusssitzung am 4. Juli eine Erklärung an. Angeblich sollen in den kommenden zwei bis drei Wochen die Bauarbeiten beginnen. WD