Veruntreuung: Noch kein Urteil gefällt

Am Donnerstag sagte die Geschäftsführung der Baufirma aus.

Willich/Krefeld. Im Fall des wegen des Verdachts auf Veruntreuung vor Gericht stehenden 29-Jährigen, der als Buchhalter einer Willicher Baufirma insgesamt 56 000 Euro auf sein eigenes Konto geschafft haben soll, ist am Donnerstag der Prozess fortgesetzt worden.

Vor dem Krefelder Schöffengericht wurden die Geschäftsführerin der Willicher Baufirma und ihr Mann vernommen. Es galt zu klären, wie der Angeklagte ohne Wissen seiner Vorgesetzten eine so große Geldsumme beiseite schaffen konnte. Nach Aussage des 29-jährigen Krefelders habe es sich bei den Überweisungen um Lohn für zusätzliche Arbeit, die er für die Firma geleistet habe, gehandelt. „Alle Zahlungen haben wir abgesprochen“, hieß es in seiner Stellungnahme.

Dieser Aussage ihres ehemaligen Buchhalters widersprach die Geschäftsführerin. Sie habe den Angeklagten nur für Büroarbeiten eingestellt. Es stimme nicht, dass er auch auf den Baustellen mitgearbeitet habe und dafür ein “Extra Stundenlohn” vereinbart war. Auf die Frage des Richters, warum sie 20 Monate lang nicht bemerkt habe, dass ihr Buchhalter jeden Monat Geld an sich selbst überwies, meinte sie, der Angeklagte habe als Buchhalter alle Kontoauszuge direkt an den Steuerberater weitergeleitet.

Sie habe den Betrug erst im Sommer 2009 entdeckt, als ihr zufällig ein “verdächtiger” Kontoauszug ins Auge fiel. Auch zwei Arbeitskollegen des Mannes wurden vernommen.

Dem Gericht reichten die Aussagen noch nicht aus, um ein abschließendes Urteil zu fällen. In einer Woche soll der Prozess fortgesetzt werden. Dann soll der Steuerberater der Baufirma in den Zeugenstand treten. Von seiner Aussage erhofft sich das Gericht, Licht in die Angelegenheit zu bringen. tsn