Viele Blumen, keine Sprossen

Neue Rosen gibt’s in Neersen, neue Geranien am Rathaus im St. Tönis — aber keine Sprossen bei den Festspielen.

Willich/Tönisvorst. Im Neersener Schlosspark wird mit privaten Spenden ein neues Rosarium angelegt. Im Namen der CDU hat Bürgermeister Josef Heyes dafür zwei Rosenstöcke für die Beete gestiftet. Wie es sich für die Partei gehört, sind sie von der Sorte „Konrad Adenauer“. Die Pflanzaktion am Samstagnachmittag verband die Partei gleich mit einem Picknick für Freunde und Familie.

Der Stadtflüsterer hat sich ja schon über die Geranien am Rathaus gefreut. Dazu passt eine Mitteilung vom Werbering St. Tönis. Denn nicht nur mit Blumenampeln verschönert der Werbering die Innenstadt. Erstmals hat er auch die Kosten für den Blumenschmuck am Rathaus übernommen. Der Stadt fehlen die finanziellen Mittel. Für die Pflege der Pflanzen konnten die örtlichen Parteien gewonnen werden: Die Politiker greifen ab sofort regelmäßig zur Gießkanne.

Für Irritationen sorgen Verkehrsschilder direkt vor dem Rewe-Markt in Neersen. Mal wird da Tempo 30 angezeigt, dann ein verkehrsberuhigter Bereich. „Und dabei stehen da doch Poller, an denen sowieso keiner vorbei kommt“, berichtet eine kritische Kundin. Für den Lieferverkehr können die Poller allerdings entfernt werden, weshalb der Hinweis, vor der Tür besonders langsam fahren zu müssen, sicher berechtigt ist.

Bei den Schlossfestspielen hatte am Sonntag das Kinderstück „Meister Eder und sein Pumuckl“ Premiere. Im Anschluss gab es für die kleinen Besucher Pumuckl-Tassen als Geschenk. In der Woche zuvor hatten die Erwachsenen zu „Ladies Night“ Sektgläser erhalten. Bei der Premierenfeier mussten sie allerdings auch auf eine Sache verzichten: Sprossen als Beigabe waren auf der Speisekarte aus bekannten Gründen mit schwarzem Filzstift kurzfristig gestrichen worden.

„Die Anrather SPD informiert sich über alternative Formen des Öffentlichen Personen Nahverkehrs.“ Unter diesem Motto stand die Fahrt nach Kleve. Dort befuhren die SPD-Mitglieder auf einer Draisine die Strecke nach Kranenburg. „Ganz sicher wäre solch eine Fahrzeug auch für den hiesigen Nahverkehr in Willich geeignet“, sagt Vorsitzender Uli Winkler. „Schade eigentlich, dass die alte Trasse von Krefeld über Willich nach Schiefbahn nicht mehr existiert, sonst hätte man dort eine wunderbare Alternative zum jetzigen ÖPNV schaffen können.“ Lediglich das Wetter bereitete den Sozialdemokraten einige Probleme, so dass sie zunächst einmal abwarten wollen, ob es geeignete Überdachungen für die Fahrzeuge gibt.

Still ruht der See: Bei den angekündigten Arbeiten im Willicher Stahlwerk Becker sind keine Fortschritte erkennbar: Ob Halle 18 an der Anrather Straße, künftige Heimat eines Discounters und eines Drogeriemarktes, Wasserturm oder Wasserwerk — nirgendwo lassen sich bisher Bauarbeiter blicken. Die einzige Ausnahme bildet die Halle 4. Dort sind Dachdecker emsig am Werk.

Bürgermeister Josef Heyes kam jüngst zum Startschuss von „FahrRad mit dem Landrat“ in Uniform und auf dem NostalgieRad zum Virmondschen Schloss. Heyes war wohl zuvor in der Schützenmesse in Schiefbahn. Nach dem Startschuss radelte er zur benachbarten Bushaltestelle und schaute nach, wann dort sonntags die Busse fahren. Ob er wohl umsatteln wollte in den bequemeren und trockeneren Bus . . . ?

Stichwort Bus: In Anrath gibt es eine Baustellen-Umleitung. Die mündet, wenn man mit der Überlandlinie SB 87 (Viersen-Kempen) aus Richtung Viersen kommt, am Bahnhof. Dort gibt es zurzeit also die normale Bushaltestelle an der Jakob-Krebs-Straße und schräg gegenüber eine Behelfs-Bushaltestelle. Nun saß dort abends, als gegen 19.30 Uhr der letzte SB-87-Bus durch Anrath pendelt, eine schwerbehinderte Frau aus Augsburg — allerdings an der falschen Haltestelle, weil schlichtweg ein Hinweisschild fehlt. Auf den Zuruf eines Bekannten hatte der Busfahrer ein Einsehen und wartete auf die Frau, die sich flugs kofferbepackt von der falschen zur richtigen Haltestelle bewegte. Auch für den Hinweis des Bekannten, doch für Auswärtige mal ein Schild anzubringen, wo man auf den Bus warten soll, hatte der Fahrer ein offenes Ohr. Der Bekannte war von so viel Zuvorkommenheit derart überwältigt, dass er kurz entschlossen noch mit in den Bus stieg und die Frau bis Vorst begleitete.

Ein Nachtrag zu letzter Woche: Da hatte doch Philipp Dreyer aus Vorst seine Tanja geheiratet und so gleichzeitig seine Ministertätigkeit bei den Kander Junggesellen beendet. Denn: Wie der Name schon sagt — Junggesellen sind nun mal nicht verheiratet. Weswegen der junge Mann gleich nach der Trauung noch mal nach vorne gebeten wurde. Hier überreichte Pfarrer Ludwig Kamm ihm einen Aufnahme-Antrag für die Sebastianus-Bruderschaft.

Vor einer Wochen haben wir an dieser Stelle über die neuen Urnen-Stelen auf dem Friedhof in St. Tönis berichtet. Sie kommen der steigenden Zahl von Urnenbestattungen entgegen. Das ist in Vorst auch nicht anders, weshalb dort ebenfalls Urnen-Stelen installiert worden sind.

Nochmal Vorst und sein katholischer Pfarrer: Da hatte doch Ludwig Kamm zum Fronleichnamstag die Prozession abgesagt. Die Wetterprognosen waren zu schlecht. Dann war das Wetter aber doch besser als erwartet. „Wir hätten eigentlich gehen können“, war hinter vorgehaltener Hand zu hören. Jetzt will der Stadtflüsterer eine Lanze für den Priester brechen: Was hätten die Meckerer wohl gesagt, wenn die Prozession losgezogen wäre und es in Strömen geregnet hätte?

Bleiben wir in Neersen. Im dortigen Schloss hat Michael Pluschke, Pressesprecher der Stadt Willich, seinen Dienstsitz. Vom Wohnort in Kempen rollt er seit kurzer Zeit mit einem „neuen“ Auto heran — einer „Ente“. Das Kultgefährt wird immerhin seit 1990 nicht mehr gebaut, aber für den wahren Fan lassen sich restaurierte Exemplare immer noch besorgen. Michael Pluschke, schon in früheren Jahren Fahrer des Citroen 2CV, hat sich ein solches in Knallrot besorgt. Gute Fahrt!

Zum Abschluss eine Personalie: Gerd Zenses (61), ehemaliger Mitarbeiter der Willicher Stadtverwaltung und heute Baudezernet der Stadt Viersen, will kürzer treten. Nachdem er schon sein Amt als Präsident der St. Konrad-Schützengilde Neersen abgegeben hatte — heute ist er dort Ehrenpräsident —, plant er nun, auch beruflich kürzer zu treten: Ab Herbst will er in die Altersteilzeit und dann nur noch halbtags arbeiten. Zugleich soll sein auch aus Willich stammender Kollege Paul Schrömbges mehr Aufgaben übernehmen.