Von Menschen ohne „Rücken“ und potenter Werbung
Von einem Abiturienten, der einfach vergessen wurde, untergehenden Parkplätzen und einer Kritik, die ziemlich polemisch ausgefallen war.
Willich/Tönisvorst. Eigentlich - sollte man meinen — müsste High-Tech überall Einzug halten. Auch in den landwirtschaftlichen Betrieben. Was ja auch vielfach so ist. Aber es gibt nach wie vor Bereiche, in denen ganz archaisch gearbeitet wird, etwa, indem die Menschen sich bücken müssen. Die Erdbeer-Ernte ist so ein Fall. „Rücken“ darf man dabei aber nicht haben, fand der Fotograf, als er in Willich-Münchheide auf den Auslöser drückte.
Die Geschichte weitet sich aus: Hatte der Stadtflüsterer vergangene Woche berichtet, dass das Etablissement „Happy Garden“ bei Vorst seine Plakatwerbung ganz weit streut. Bis hin zur Autobahnabfahrt Heinsberg-Dremmen warb der „Glückliche Garten“ potent um mögliche Kundschaft.
Und nicht nur bis dort: Wie ein eifriger Leser des Stadtflüsterers, der seinen Namen aber nicht in diesem Zusammenhang in der Zeitung sehen möchte, festgestellt hat, gibt es sogar eines der fraglichen Plakate an der Autobahn-Abfahrt zum Centro in Oberhausen. „Nicht, dass die Dinger jetzt noch am Bauzaun der Elb-Philharmonie in Hamburg auftauchen“, befürchtet der Stadtflüsterer.
Manchmal wundert man sich ja, wo es überall Kritik gibt. Ein solches Beispiel stammt aus der letzten Woche von der Facebook-Seite des Tönisvorster Stadtratverordneten Christoph Giltges (SPD). Es ging um die Berichterstattung über eine Listenbildung, an der die Tönisvorster Sozialdemokraten nicht beteiligt sind. „Die RP und die WZ stopfen gerade ihr Sommerloch und lassen sich auf billige Polemik ein“, schreibt Giltges.
Und liefert gleich eine Erklärung mit: „Na ja, vielleicht hält der Bild-Journalismus auch bei vermeintlich seriösen Tageblättern Einzug.“ Das muss man an dieser Stelle so stehen lassen. Polemisch wäre eine Replik ja schon dann, wenn sie darauf hinweisen würde, dass Christoph Giltges ehemaliger Minister eines in Tönisvorst nicht unbekannten ehemaligen Karnevalsprinzen war.
Hatten Sie etwa gedacht, die Rubrik „Kurz berichtigt“ sei eingeschlafen? Mitnichten. Manchmal allerdings verbirgt sie sich unter dem Namen „Kurz und knapp klargestellt.“ Wie in diesem Fall. Da kam eine Mail von Katharina Salice-Stephan aus Schiefbahn, die sich auf eine Meldung am Samstag voriger Woche bezog. „Hallo Lokalredaktion Willich/Tönisvorst. Es gibt so viele Citys (und was sich dafür hält) in unserem ländlichen Kosmos. Da wäre es doch gut, in Artikeln — und seien sie noch so kurz — zu vermerken, um welche City genau es sich handelt.“
Was war geschehen? In besagter Ausgabe war in Bildform darüber berichtet worden, dass die „Aktion Sonnenwende“ gefeiert worden war. Ein Hinweis, wo das vonstatten ging, fehlte. Hier nun also, spät, aber immerhin die klarstellende Erweiterung: Das Ganze hat sich in St. Tönis. abgespielt.
Wir bleiben bei der Rubrik „der Vollständigkeit halber“. In der vergangenen Woche haben wir die Namen von 132 Abiturienten des Schiefbahner St. Bernhard Gymnasiums veröffentlicht. Soweit, so gut. Am Freitag jedoch rief eine Lehrerin der Schule an und fragte vorsichtig an, ob es nicht möglich sei, einen Namen nachzureichen. Denn statt den gelisteten 132 Absolventen gibt es gar 133 — einen muss die Redatkion versehentlich unterschlagen haben.
Natürlich holen wir das nach: Auch Niklas Hirschfeld beglückwünschen wir hiermit zu seinem Abschluss und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Und dass er nie wieder vergessen wird. Gefeiert hat die Abschlussklasse übrigens am Samstag, da wurden die Abizeugnisse überreicht.
„Land unter“, diagnostiziert der Willicher Ratsherr Lukas Maaßen nach starken Regenfällen unter anderem auf den Parkplätzen des Sport- und Freizeitzentrums Willich. „Dann steht das Wasser oft knöchelhoch“, sagt er. Und hat auch schon reagiert: „Ich habe einen entsprechenden Antrag gestellt, damit überprüft wird, ob verstopfte Abflüsse der Grund sind oder ein generelle Konstruktionsfehler vorliegt“, so Maaßen.
Mit großer Freude kann Maik Giesen als MIT-Kreisvorsitzender mitteilen, dass sein Stellvertreter Stefan Berger, als Landtagsabgeordneter unter anderem für Willich zuständig, stolzer Vater einer Tochter geworden ist. Mathilda Maria Berger ist 54 Zentimeter groß und 2995 Gramm schwer. Mutter Verena Berger gehe es gut. „Alle drei sind gesund und munter und genießen nun erst mal das neue Familienglück“, sagt Giesen.
Jetzt geht mal der Blick nach außerhalb: Sie wissen, das machen wir schon mal, wenn in der Nachbarschaft etwas schiefläuft. Da gibt es an der Bundesstraße 509, die verläuft um Kempen herum nach Nettetal, derzeit ein umleitungstechnisches Highlight. Die Straße ist von Grefrath-Flugplatz bis zum Schlibecker Berg nur einstreifig zu befahren.
Eine Umleitung muss man in Kauf nehmen, wenn man aus Richtung Kempen kommt. Und die hat es in sich: Sie führt von Mülhausen bis fast nach Wankum und dann an Vinkrath und Grefrath vorbei zurück zum Schlibecker Berg. Fast 15 Kilometer muss man fahren, um die urpsrüngliche Strecke von 2,6 Kilometern zu umfahren — großartig. Und das soll noch Wochen so gehen. Geht’s noch?