Vergrößerung des Aufsichtsrats der städtischen Grundstücksgesellschaft?
Grundstücksgesellschaft soll künftig von 15 statt zehn Ratsmitgliedern kontrolliert werden.
Willich. Der Aufsichtsrat der städtischen Grundstücksgesellschaft (GSG) soll größer werden. Das hat jüngst der Stadtrat so beschlossen. Statt wie bisher elf soll er künftig 17 Mitglieder haben. Welche inhaltliche Begründung es dafür gibt, war für die WZ nicht zu erfahren.
Das böse Wort von der Pöstchen-Beschafferei“ macht schon die Runde. Das scheint die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) als Minderheits-Gesellschafter der GSG ähnlich zu sehen. Sie fürchtet dem Vernehmen nach um die Arbeitsfähigkeit eines in dieser Weise aufgeblähten Gremiums. Außerdem ist man in Viersen sauer darüber, vom Willicher Stadtrat vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein.
Auf Nachfrage erklärte Christian Pakusch als neuer Aufsichtsratsvorsitzender, die Vergrößerung des Gremiums gehe auf einen gemeinsamen Antrag aller vier Ratsfraktionen zurück. Dass sie auf Bestreben der FDP-Fraktion zustande gekommen ist, wie zu hören war, könne er nicht bestätigen.
GSG-Geschäftsführer Willy Kerbusch verweist lediglich auf die „anstehenden Beschlüsse der Gesellschafterversammlung“. Diese tagt am Donnerstag. Sie müsste die Satzung der Gesellschaft ändern, um den Ratsbeschluss umzusetzen. Von der GWG war keine Stellungnahme zu bekommen.
Bislang stellten die Willicher Fraktionen zehn Aufsichtsratsposten, ein Mitglied kam von der GWG. Nun sollen fünf Ratsmitglieder mehr berufen werden — zwei von der CDU und je einer von SPD, FDP und Grünen. Auch die GWG soll ein Aufsichtsratsmitglied mehr bekommen.
Zu höheren Kosten würde dies laut Christian Pakusch nicht führen: Man habe besprochen, die Aufwandsentschädigungen entsprechend zu reduzieren. Die liegen bisher bei 100 Euro pro Sitzung. Der Aufsichtsrat tagt bis zu viermal im Jahr.