Evangelische Gemeine St. Tönis: Flaggen-Spiel im Forstwald

Die Jugend der Evangelischen Gemeinde St. Tönis hatte Spaß in der freien Natur.

Evangelische Gemeine St. Tönis: Flaggen-Spiel im Forstwald
Foto: Lübke, Kurt (kul)

St. Tönis/Forstwald. Im Unterholz verstecken sich gut getarnte Mädchen und Jungen. Völlig lautlos warten sie darauf, dass sich der Feind nähert. Wenn sich jemand anschleicht, schnellen sie aus dem Gebüsch und nehmen ihn gefangen. Das Geländespiel „Erobere die Fahne“ bescherte am Samstag rund 60 Kindern und Jugendlichen einen kurzweiligen Nachmittag.

„Mit dieser Aktion beschließen wir die Gruppenarbeit des vergangenen Jahres“, sagt Volkmar Büscher. Der Jugendleiter der Evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis ist Herr über zwei Jugendgruppen mit insgesamt rund 100 Teilnehmern. Sport, Kreatives, Spiele — das Angebot zielt darauf ab, gemeinsam etwas Schönes zu erleben. Das erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit.

So war es auch wenig verwunderlich, dass viele Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren am abschließenden Geländespiel teilnahmen.

Ein Spazier- und Reitweg im Forstwald ist die neutrale Zone. „Diese trennt die Lager beider Teams“, erklärt Büscher. Durch Zufallsprinzip wurden die Mannschaften — eine grüne und eine schwarze — zusammengewürfelt. Die gegnerische Fahne muss entwendet und zur eigenen Basis gebracht werden. Doch wer im gegnerischen Feld unterwegs ist, läuft Gefahr, entdeckt und gefangen genommen zu werden.

„Strategie, Taktik und Zusammenspiel sind für einen Sieg notwendig“, erklärt Lukas (17). Schon mehrmals hat er solche Geländespiele mitgemacht und sich für die aktuelle Partie auch schon eine Strategie zurechtgelegt. „Wir warten erst mal ab und lassen den Gegner kommen“, sagt er. Im Gesicht hat er „Team-Streifen“ aus schwarzer Farbe. Die Gegner sind an der grünen Variante zu erkennen.

Eine halbe Stunde haben beide Teams Zeit, ihr Basislager mit der Flagge sowie ein Gefängnis zu errichten — und das unerkannt von den Gegnern.

Dann beginnt das Spiel. „Manchmal dauert es mehrere Stunden, mal kann nach zehn Minuten alles vorbei sein“, sagt Büscher aus Erfahrung. Auf einmal geht alles ganz schnell: Das schwarze Team wagt einen Angriff Einzelner. Doch schon sind sie wieder verschwunden — über ihr Schicksal kann nur spekuliert werden. Fest steht: Wer geschnappt wird, kommt ins Gefängnis.

Am Ende zählt nicht das Ergebnis oder der Sieg, sondern das gemeinsame Erlebnis. „Da unterscheidet sich dieser Nachmittag nicht vom restlichen Jahr“, sagt Volkmar Büscher. Mit einer Ausnahme: „Hier kämpfen auch die, die sonst in einer Gruppe sind, gegeneinander. Da kann es sein, dass ein Zehnjähriger einen Älteren gefangen nimmt.“