Geringes Interesse an neuer Stadthalle
Über den Bau auf dem Gelände des Sport- und Freizeitzentrums wollten einige Bürger Genaueres wissen.
Willich. Die Resonanz war gering: Weniger als 20 Bürgerinnen und Bürger sind zu einer Informationsveranstaltung der Stadt in der Kolpingschule gekommen. Es ging um den möglichen Bau der neuen Stadthalle auf dem Gelände des Sport- und Freizeitzentrums.
Die Anwohner zweifelten unter anderem an, ob die Halle wirklich für bis zu 1100 Menschen ausgelegt werden müsse. Andere schlugen das Stahlwerk Becker als Standortalternative vor. Und sie nutzten die Gunst der Stunde, sich über die angeblich mangelnde Pflege des Sport- und Freizeitzentrums durch die Stadt zu beschweren.
Die Technische Beigeordnete Martina Stall versicherte, dass über ihre Anregungen und Bedenken im Planungsausschuss beraten werde. Sie erinnerte noch einmal daran, dass acht Standorte geprüft worden seien und erklärte, was für den Standort im Sport- und Freizeitzentrum auf dem bisherigen Bolzplatz spricht: „Es sind schon Parkplätze vorhanden, außerdem befindet sich die Fläche im Besitz der Stadt.“ Weitere 100 Parkplätze würden hinzukommen. Und die Stadt nehme den Lärmschutz sehr ernst — ein entsprechendes Gutachten sei in Auftrag gegeben worden.
Im Sinne niedriger Emmissionen werde entlang der bereits vorhandenen Parkflächen an der Schiefbahner Straße hinter der Begrünung ein Lärmschutzwall errichtet. Und um die Anwohner darüber hinaus vor unnötigem Lärm zu schützen, wird eigens eine neue Ausfahrt eingerichtet: Zu später Stunde verlassen die Besucher mit ihren Pkws dann das Gelände in Höhe des südlichsten Teils der Jakob-Frantzen-Halle. Diese noch einzurichtende Ausfahrt werde ansonsten mit einer Schranke abgesperrt, sodas sich tagsüber Sportler und Schüler auf Rädern und Autofahrer nicht in die Quere kommen.
Stadtplaner Arno Hoffmann sagte, dass die Skateranlage bestehen bleibe. Dafür werden im Flächennutzungsplan die Bestimmungen „Jugendheim“ und „Bolzplatz“ entfallen.
Jakob-Frantzen-Halle, De Bütt und die neue Stadthalle: Sind da nicht Parkprobleme programmiert? Martina Stall versprach angesichts der Tatsache, dass die Stadt das Sagen in allen drei Gebäuden habe: „Wir werden dafür sorgen, dass kein Chaos entsteht.“
„Es wurde hauptsächlich Bedarf für eine Halle mit 400 Besuchern geltend gemacht, warum soll jetzt ein Gebäude entstehen, in das 1100 Menschen passen?“ Das wollte eine Anwohnerin wissen. Stall erklärte, dass die Großveranstaltungen, die bislang in der Jakob-Frantzen-Halle stattfinden, später in die Stadthalle verlagert werden. Außerdem sollen zusätzliche Veranstaltungen generiert werden. „Eine kleine Halle ist, so sagt Kämmerer Willy Kerbusch, unter wirtschaftlichem Aspekt nicht ratsam“, erklärte Beigeordnete.