Ferienprojekt Was wollen wir kochen? Köttbullar und Toast Hawaii
Beim Ferienprojekt der Emmaus-Gemeinde steht Essen im Mittelpunkt. Schmecken soll es wie bei den Wikingern oder in den 70er Jahren.
Schiefbahn. Ihre Vorfreude darauf, die anderen endlich bekochen zu dürfen, können Luke, Gustav, Erik und Nils kaum verbergen. Ein Winkinger-Mahl wollen die Jungs ihren Mitstreitern beim Herbstferienprojekt der evangelischen Emmaus-Gemeinde zubereiten. Die gesamte Aktion steht unter dem Motto „Kulinarische Reise durch die Geschichte“. Neun Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren nehmen teil.
Und was dürfen die jungen Gourmets vom Gericht der starken Männer aus dem hohen Norden erwarten? „Als Vorspeise gibt es Tomatensuppe. Die Hauptspeise sind Köttbullar“, verrät Erik. Gefragt nach dem Nachtisch kommt es vierstimmig wie aus der Kanone geschossen: „Erdbeerbaumtorte“. Ein in der Vorbereitung anspruchsvoller Kuchen mit mehreren Schichten, den sich die Nachwuchsköche aber aus gutem Grund zutrauen. „Ich habe bei Oma kochen gelernt“, sagt der zehnjährige Luke. Am besten könne er Schnitzel zubereiten.
Doch ehe es zum Wikinger-Mahl kommt, steht erst einmal ein Mittelalter-Menü auf der Karte. Björn Kalmus, seit vielen Jahren Organisator der Emmaus-Ferienaktionen, hilft in der Küche beim Vorbereiten des Grießbreis. Stets steht das Kochen im Mittelpunkt des einwöchigen Projekts. Jedes Mal gab es bislang ein anderes Thema wie „Weltreise“ oder „Deutschland“. Dennoch gebe es Klassiker wie Spaghetti Carbonara, Schnitzel und Frikadellen, die es unabhängig vom Motto regelmäßig ins Programm schaffen, so Kalmus.
Was gekocht wird, entscheiden die Teenager, die auch alles selbst zubereiten. Höhepunkt ist der tägliche gemeinsame Einkauf der Zutaten im Supermarkt. „Die Leute gucken häufig verwundert, wenn wir als Gruppe durch den Laden laufen“, sagt Kalmus lachend und erklärt, was das Projekt ausmacht: „Das Miteinander ist ganz toll.“ Jeder könne etwas einbringen und lernen.
Nicht nur den Teenagern sondern auch Kalmus macht das Projekt großen Spaß. Schließlich sei er selbst begeisterter Hobbykoch und könne so seine Leidenschaft mit der Arbeit verbinden. Unterstützung erhält Kalmus von drei ehrenamtlichen Helfern. Eine von ihnen ist Sabrina, früher selbst Teilnehmerin des Ferienprojekts. Der 19-Jährigen gefällt die Arbeit mit den Kindern.
Gerade hilft sie beim Kleinschneiden der Kartoffeln. Neben ihr schnibbelt auch die elfjährige Mia mit großem Eifer einen Erdapfel nach dem anderen. Heute ist sie „nur“ Beikoch. Wenn das 70-er-Jahre-Menü ansteht, übernimmt sie mit ihrer Freundin Lisa das Kommando am Herd. Dann wird es Toast Hawaii geben. In der Küche geht sie nicht allzu zimperlich ans Werk. „Ich schneide gerne die Zwiebeln. Heulen muss ich da nicht“, sagt die Elfjährige. jab