Kempen/Tönisvorst Weihnachtsbäume: Noch herrscht Ruhe beim Verkauf
Am dritten Adventswochenende wird ein Ansturm der Kunden erwartet. Bisher bremste das nasskalte Wetter.
Kempen/St. Tönis. Der Heilige Abend rückt immer näher, heute in zwei Wochen ist das Fest schon vorbei. Höchste Zeit also, endlich den Weihnachtsbaum zu besorgen. Doch die Anbieter von Fichten und Nordmanntannen in der Region stellen bisher eine ungewohnte Kaufzurückhaltung bei ihren Kunden fest.
„Der Verkauf ist bisher schlechter als im vergangenen Jahr“, sagt zum Beispiel Yvonne Platen. Ihre Familie bietet an der Stiegerheide 30 in Kempen Nordmanntannen und Blaufichten aus eigenen Kulturen an. „Das letzte Wochenende ist schlecht für uns gelaufen, und auch in der Woche davor war es ruhig.“ Sie denkt, dass die bisherige Zurückhaltung der Kunden an Wetter liegt. Ihre Vermutung: Die Menschen besorgen sich lieber einen trockenen Baum im Baumarkt und möchten sich auch keine schmutzigen Schuhe in den Pflanzungen holen.
„Ich weiß auch nicht, ob es daran liegt, dass der Heiligabend gleichzeitig vierter Advent ist, also eine Woche für die Vorbereitung auf das Fest fehlt und unsere Kunden das noch nicht registriert haben“, sagt Yvonne Platen. Generell habe sie festgestellt, dass die Leute früher als noch vor einigen Jahren Bäume kaufen und sie geschmückt in der Wohnung aufstellen. „Das kann man gut sehen, wenn man abends durch die Stadt geht.“
Die Tannen der Familie Platen stammen aus eigenem Anbau. Pikst und nadelt nicht, nennt sie die Vorzüge der Nordmanntanne. Sie werde jedoch mit der Zeit grau. Im Gegensatz zur Blaufichte, die zwar Nadeln verlöre, aber blau bleibt und auch duftet. Für den Meter Blautanne muss der Kunde 14 Euro und für die Nordmanntanne 20 Euro zahlen. „Ab 2,50 Meter gelten andere Preise“, sagt Yvonne Platen. Verkauft wird täglich von 10 bis 18 Uhr.
Annette Grumbach vom Floristenbedarf Grumbach am Stockweg 4 in St. Tönis ist eine erfahrene Weihnachtsbaumverkäuferin. Auch sie stellt fest: „Es ist ein anderer Verkauf als in den vergangenen Jahren. Die Kunden müssen erst mal in die Gänge kommen.“ Vor allem das nasskalte Wetter der vergangenen Tage habe zu einer erkennbaren Zurückhaltung geführt. Außerdem lag auf den Weihnachtsbäumen Schnee, weshalb zum Beispiel am 2. Adventswochenende nur wenige kaufen wollten.
Doch Annette Grumbach weiß auch: „Am dritten Advents ist immer das verkaufsstärkste Wochenende.“ Denn bisher mussten die Kunden ja noch nicht zuschlagen — nun aber rücken die Feiertage immer näher.
Zu mehr als 90 Prozent werden bei Grumbachs Nordmanntannen verkauft. Für einige Stammkunden hält Annette Grumbach aber auch noch Fichten bereit.
Die Preise seien bei ihr unverändert: Bis zu 20 Euro kostet bei den Nordmännern der Meter. Und einen Tipp zum Schmücken des Baums kann sie auch geben: Der Trend in diesem Jahr ist Naturschmuck (etwa aus Holz) und die Farbe Rot.