Weihnachtsmarkt: Romantik am Schloss
Viel Auswahl und gute Stimmung in der kleinen Budenstadt in Neersen.
Neersen. Der 25. Neersener Weihnachtsmarkt war bereits am Samstag sehr gut besucht. Trotz beinahe frühlingshafter Temperaturen schmeckte der Glühwein.
Aus gutem Grund gehörte diesmal eine Feierstunde mit dazu: Ulrike Verhalen, die alle bisherigen Märkte organisiert hatte, wurde in dieser Funktion verabschiedet (siehe Artikel unten). Sie hat gleich zwei Nachfolgerinnen: Annette van den Brock (55) und deren Tochter Melanie Schaath (34).
Im vergangenen Jahr war der Neersener Weihnachtsmarkt als Reaktion auf die Tragödie in Duisburg aus Sicherheitsgründen ein gutes Stück entromantisiert worden: Rund ums Virmondsche Schloss hatte es kaum noch Stände gegeben. Das war jetzt zum Glück wieder anders: Die Stadt hatte extra Sträucher umgepflanzt, um Platz zu schaffen sowohl für Stände, als auch für Feuerwehrfahrzeuge.
Für die Neersener Sebastianer als Veranstalter lief alles rund. Sie betreuten die wichtigsten Essens- und Getränkestände und hatten — egal, ob „Pommes-Inge“ und „Grünkohl-Margot“ — alle Hände voll zu tun. Vor allem vor dem Reibekuchenstand bildete sich eine Dauerschlange. Und im Schlosskeller wollten so viele Besucher bei Kaffee und Kuchen relaxen, dass meistens alle Plätze besetzt waren.
Draußen dann wie gewohnt ein betont weihnachtliches, nicht zu kommerzielles Angebot. Bei Krippenbauer Josef Küppers gab es auch Zubehör wie die vierköpfige Reh-Familie, Werner Elsen aus Schiefbahn hatte als Motive für seine beleuchteten Schwibbögen unter anderem das Neersener Schloss und die Kapelle Klein Jerusalem ausgewählt. Die Bläser der Emmaus-Kirchengemeinde, die am ersten Weihnachtstag ab 17 Uhr wieder als Turmbläser am Schloss auftreten werden, verstärkten die Feststimmung mit ihren Weihnachtsliedern.
Der Naturschutzbund hatte gesundes Vogelfutter zusammengestellt, das ruckzuck vergriffen war — ihr Beitrag zu einem schönen Weihnachtsfest auch für die gefiederten Gartenbesucher. Ob Tannen- oder Bonsaibaum, ob modisches Geschmeide oder aufwändige Stickereien, wie sie die Schiefbahnerin Christel Donk-Beuth wieder feilbot: Die Auswahl an den 70 Ständen war groß.
Jürgen Leipertz dürfte unter dem rund 40 Zentimeter langen Nikolausbart ganz schön geschwitzt haben, Stieftochter Bonny Meyer begleitete ihn als Knecht Ruprecht.
Bürgermeister Josef Heyes freute sich als Schirmherr, dass der Neersener Weihnachtsmarkt nach wie vor zu den schönsten am Niederrhein gehört. Er schlenderte mit rund 50 Gästen des Japan-Clubs durch die Budengassen rund ums Schloss und auf dem Parkplatz davor.