Willich Weiter Kultur in der Frantzen-Halle

Die Politik konnte sich noch nicht zu einem Verzicht auf Großveranstaltungen im Willicher Kulturprogramm 2018 durchringen.

Foto: Reimann

Willich. Der Kulturausschuss hat anders entschieden, als die Verwaltung sich das gewünscht hätte: Auch im kommenden Jahr soll es an einem Wochenende wie in den vergangenen Jahren üblich, in der Jakob-Frantzen-Halle Großveranstaltungen geben. In diesem Jahr beispielweise wird Dieter Nuhr erwartet, einer der ganz großen Kleinkünstler, der alternativ wohl kaum in der Motte von Schloss Neersen aufgetreten wäre. Hinzu kommt ein Kinderstück, das sich erfahrungsgemäß auch immer größter Beliebtheit erfreut.

Wenn große Namen nach Willich kommen, ist das eigentlich positiv. Bernd Hitschler, Leiter des zuständigen Geschäftsbereichs, machte jedoch auf folgende Problematik aufmerksam: „So ein Wochenende ist nicht ohne, was den Aufwand und die Kosten betrifft.“ Und der Vorsitzende des Stadtsportverbands, Wolfgang Broch, machte deutlich, dass die Halle eigentlich immer von den Sportlern beansprucht werde.

Trotzdem waren die Ausschuss-Mitglieder — noch — nicht bereit, auf die Großveranstaltungen ersatzlos zu verzichten. „Wir haben da noch Beratungsbedarf“, erklärte Wolfgang Dille für die CDU. Zumindest 2018 solle es deshalb wie gewohnt das Wochenende mit den Großveranstaltungen in der Frantzen-Halle geben.

„Ich könnte dem Vorschlag der Verwaltung folgen, auf die Großveranstaltungen zu verzichten und statt dessen zwei zusätzliche Veranstaltungen im Bereich Klassik anzubieten, aber in unserer Fraktion gibt es auch Stimmen, die auch künftig die Großveranstaltungen wollen“, erklärte Ingrid Plangger-Schaumburg (FDP). „Wir würden gerne an den Großveranstaltungen festhalten wollen“, sagte Stefanie Vogt (FDP).

„Ich hätte gerne Zahlen über die Bezuschussung der Eintrittskarten pro Besucher — ich denke, die Bezuschussung ist bei den Großveranstaltungen deutlich geringer“, erklärte Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD). Diese Zahlen brauche die SPD, um zu einer Entscheidung zu kommen.

Julia Praetor (Die Grünen) regte an, die Ferienrandzeiten für die Großveranstaltungen zu nutzen. „Das würde die Zuschauerzahlen mindern“, ist sich Brigitte Schwerdtfeger sicher.

Wolfgang Broch hofft, dass sich das Problem auf andere Weise in Luft auflöst: „Ich gehe immer noch davon aus, dass die Mehrzweckhalle kommen wird.“ Zuletzt gab es dazu Pläne eines privaten Investors.