Willich Weitere Zufahrt für die Feuerwehr
Bei Alarm sollen die Einsatzfahrzeuge auch über die Parkstraße ausrücken können. Außerdem: Die Wohnungsbauplanung am Reinershof geht in die Bürgerbeteiligung.
Willich. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen — ob das am Reinershof klappt? Um den alten Hof herum soll in erheblichem Maße zentrumsnah Wohnraum geschaffen werden. Darüber hinaus möchte man der Feuerwehr helfen. Da es am Kreisverkehr immer wieder mal eng wird, was die Ausrückzeiten verlängert, soll die Feuerwache zusätzlich an die Parkstraße angebunden werden über das Straßennetz, das jetzt für die Umsetzung des Neubaugebiets geschaffen wird.
Thomas Metzer, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Willich
Der Beschluss, mit drei nicht allzu unterschiedlichen Planvarianten in die Bürgerbeteiligung zu gehen, wurde einstimmig gefasst. Christian Winterbach (Die Grünen), der sonst bei der Aufstellung von Bebauungsplänen stets den zu geringen Anteil an Geschosswohnungsbau kritisiert, war zufrieden: „Bei einem Verhältnis von 80 zu 20 ist hier fast schon zu viel Geschosswohnungsbau vorgesehen.“
Bei allen drei Varianten sind jeweils rund 20 Einfamilien- beziehungsweise Doppelhäuser geplant sowie rund 80 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau, die meisten zwischen 80 und 100 Quadratmeter groß. Für die Fahrzeuge sind Tiefgaragen vorgesehen. Die Häuser werden bis zu drei Vollgeschosse haben.
Ein Lärmgutachter ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Plangebiet Reinershof zu Wohnzwecken überplant werden kann. Die Parkstraße sei jedoch eine erhebliche Lärmquelle — Wohnräume und Gärten sollten nicht Richtung Parkstraße vorgesehen werden.
Die Technische Beigeordnete Martina Stall wies daraufhin, dass von der Feuerwehr eine umfangreiche Stellungnahme eingereicht worden sei: „Sie ist sehr detailliert und wird Ihnen in der nächsten Sitzung vorgelegt.“ Wie wichtig den Blauröcken eine funktionierende Alternativanbindung ist, wurde auf den ersten Blick sichtbar: Gut ein Dutzend Feuerwehrleute waren in Uniform in die Sitzung des Planungsausschusses gekommen.
Nachdem ein Anwohner gefragt hatte, „ob es Sinn macht, eine Feuerwehrzufahrt durch ein Wohngebiet zu führen“, äußerte sich auch der Leiter der Feuerwehr, Thomas Metzer, kritisch: „Hier wird immer nur über eine Zufahrt gesprochen. Das ist nicht ausreichend. Wir brauchen eine Zu- und eine Abfahrt.“ Diese Alternativ-Anbindung würden Feuerwehrleute auf dem Weg zur Feuerwache nutzen, wenn am Kreisverkehr sehr viel los ist, während zugleich die ausrückenden Fahrzeuge ihnen entgegenkämen. Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Pakusch (CDU) ist gespannt auf die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung. Er hofft auf einen möglichst reibungslosen Ablauf: „Schließlich hat es lange genug gedauert, bis die Stadt an die Grundstücke gekommen ist.“