Willich Smiltene wird Partnerstadt

Willich baut die internationalen Beziehungen aus. Zu Marugame in Japan wird eine Freundschaft geknüpft.

Foto: Stadt Willich

Willich. Smiltene in Lettland soll offiziell zur Partnerstadt von Willich werden. Zudem soll es eine Freundschaftsbekundung zu Marugame in Japan geben. Perspektivisch sollen die Kontakte zwischen Willich und Marugame auf „eine breitere gesellschaftliche Basis“ gestellt und letztlich ebenfalls eine Städte-Partnerschaft vereinbart werden. Diese Empfehlung an den Rat verabschiedete der Haupt- und Finanzausschusses einstimmig.

Die Initiativen zu den Themen waren zum einen vom Deutsch-Lettischen Freundeskreis, zum anderen vom Japan-Club-Willich ausgegangen. Seit 2002 gibt es einen Freundschaftsvertrag mit Smiltene. Die mittlerweile aufgebauten Beziehungen und Kontakte entsprechen laut Verwaltung den „Richtlinien zur Begründung von Städtepartnerschaften“.

Auch zu Marugame gibt es bereits Kontakte — wenn auch deutlich jüngere. In einem Brief aus dem Jahr 2012 des Bürgermeisters von Marugame ist das Interesse an einer Vertiefung der Freundschaft bekundet. Außerdem hat in diesem Jahr eine japanische Delegation das St. Bernhard-Gymnasium besucht und es wurde ein Schüleraustausch vereinbart. Der Japan-Club hat daher im September 2016 die Freundschaftsbekundung beantragt.

Bürgermeister Josef Heyes führte in die Punkte der Tagesordnung ein — und zitierte Passagen der Rede, die der vor wenigen Wochen verstorbene Bürgermeister von Linselles, Jacques Remory, zur Feier der 40-jährigen Städtepartnerschaft Willich — Linselles im Jahr 2006 gehalten hatte: „Alles, was die Menschen verschiedener Nationen zusammenführt, muss gefördert werden.“

Ähnlich sahen es die Fraktionsvorsitzenden. Johannes Bäumges (CDU) sagte, mit den Vereinbarungen würde Willicher Stadtgeschichte geschrieben und es sei gut, Lettland nach Europa zu bringen. Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) betonte ebenfalls, dass die Länder am Rand Russlands wichtig für Europa seien. Er erwartet, dass sich die in Willich ansässigen Japaner in den Austausch einbringen. Für Hans-Joachim Donath (FDP) ist der mit Smiltene abgeschlossene Freundschaftsvertrag in den „vergangenen 14 Jahren gelebt worden“.

Dr. Raimund Berg (Grüne) ging auf andere Verbindungen zu den Ländern am Baltikum ein: In der Zeit der Hanse-Städte im Mittelalter seien schon Kontakte geknüpft worden. Bezüglich Japan meinte er, dass die Städtepartnerschaft außerhalb Europas „schwieriger, aber spannend“, sei. Der Rat muss sich in seiner Sitzung am 9. November noch mit dem Thema befassen. Es ist zu erwarten, dass er zustimmt.