Wer will Bürgermeister in Tönisvorst werden?
Amtsinhaber Thomas Goßen tritt wieder an. In den anderen Parteien laufen sich die Bewerber warm.
Tönisvorst. Angeworfen ist es schon — so langsam nimmt es Fahrt auf: Die Rede ist vom Kandidaten-Karussell für die Kommunalwahl im kommenden Mai. Wie stellen sich die Parteien auf? Wer ist im Gespräch? Die Westdeutsche Zeitung hat sich umgehört.
Da ist zunächst der Platzhirsch, der Lokalmatador: Amtsinhaber Thomas Goßen ist der Maßstab, an dem sich alle messen lassen müssen. Mit seiner Erklärung, doch schon im Mai anzutreten und nicht noch ein Jahr zu warten, hat er mögliche Mitbewerber unter Zugzwang gesetzt. Obwohl es offenkundig Kreise in der Union gibt, die versuchen, seinen Einfluss einzuschränken. „Noch ist er nicht Kandidat.“ Dieser Satz ist bisweilen zu hören. Nicht zu hören war bislang ein klares Bekenntnis der CDU zu Goßen. Dennoch wird niemand an ihm vorbeikommen. Und dass er als klarer Favorit ins Rennen geht, ist ganz sicher kein Geheimnis.
Was tut sich dahinter? Aus der SPD kommen immer wieder Signale wie dieses: „Wir haben genügend Kandidaten“, heißt es immer wieder mal. In der Tat ist es längst nicht ausgemacht, dass Dauer-Kandidat Uwe Leuchtenberg sich ins Rennen stürzen will. Sollte dies der Fall sein, würde auch die ein oder andere der kleineren Parteien darüber nachdenken, einen eigenen Mitbewerber aufzustellen. Und ob die anderen einen Kandidaten Michael Horst mittragen würden, ist durchaus fraglich.
Immer wieder genannt wird für die Sozialdemokraten Dominic Michels, Vorsitzender der Jungsozialisten. Möglicherweise ist er einer der kommenden Leute, aber als aktueller Kandidat wohl eher eine Finte der Parteiführung. Just in einer solchen Gemengelage wird dann immer wieder gerne eine altbekannte Persönlichkeit gehandelt: Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten. Ob der sich allerdings eine Kandidatur tatsächlich antun würde, ist äußerst fraglich. Die Aufstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl erfolgt bei der Mitgliederversammlung am 25. Januar im Alten Rathaus.
Zu den bereits angesprochenen kleineren Parteien und einem möglichen gemeinsamen Kandidaten. Jürgen Cox, Fraktions-Chef der Grünen, hat bereits zu mehreren Gelegenheiten erklärt, er könne sich eine Kandidatur vorstellen. Konkret hat er wohl immer wieder betont: „Es ist eine Option.“ Cox arbeitet bei der AOK Rheinland im Marketing, hat den Job bei der Krankenkasse von der Pike auf gelernt. Zumindest formal erfüllt er gut das Anforderungsprofil für einen Bürgermeister.
Aber es gibt noch Konkurrenz. So steht wohl Michael Lambertz, Vorsitzender der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT) in den Startlöchern. „Er würde gerne“, ist aus dem Umfeld zu hören. Allerdings gilt Lambertz vielen als Heißsporn und noch nicht reif genug. Ob er den nötigen Rückhalt schon im eigenen Laden hätte, ist zumindest ein bisschen fraglich.
Die FDP hat bereits erklärt, sie wolle keinen eigenen Bewerber um das Bürgermeister-Amt aufstellen. Bei der Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) ist dies wohl noch nicht entschieden, könnte aber genau so ausgehen wie bei den Liberalen.