Kommunalwahl 2020 Grüne wählen Claudia Poetsch zur Bürgermeisterkandidatin
Neersen. · Alle anwesenden Mitglieder der Willicher Grünen stimmten für Claudia Poetsch. Sie geht nun ins Rennen ums Bürgermeisteramt. Zudem gibt es nun eine Doppelspitze.
(barni) Die Stimmung auf der Wahlversammlung der Willicher Grünen in der Niershalle in Neersen hätte besser nicht sein können. Mit Raimund Berg wird die Ökopartei zum ersten Mal einen Beigeordneten und Kämmerer stellen. Und Claudia Poetsch machte deutlich, dass sie es als Bürgermeisterkandidatin ernst meint. Sie wurde mit 100 Prozent der Stimmen nominiert.
„Ich werde alles geben, um erste hauptamtliche Bürgermeisterin in Willich zu werden. Wir sind bereit und in der Lage, die neue Rolle als Gestalter anzunehmen und damit Verantwortung zu übernehmen, und deshalb sage ich euch mit absoluter Überzeugung: Seid mutig und selbstbewusst im Wahlkampf, auf uns kommt es an“, sagte Claudia Poetsch. Sie führt die Reserveliste an, gefolgt von Christian Winterbach, Sina Kingen, Merlin Praetor, Julia Praetor und auf Platz sechs Hagen Becker. Aktuell sind die Grünen mit sechs Mitgliedern im Stadtrat vertreten. Einer davon ist Roland Müller, der Schwiegervater von Merlin Praetor. Er ließ den jungen Leuten jetzt den Vorrang, ist mit Listenplatz elf zufrieden. „Ich glaube, dass dieser Listenplatz noch ziehen wird“, erklärte Praetor.Das würde ein Wahlergebnis um die 20 Prozent voraussetzen. Dann wären auch die Kandidaten der Plätze sieben bis 10 im Rat: Paul Muschiol, Ruben Wippermann, Agnes Ortmanns und Dirk Druve.
Die Vorstandswahlen gingen reibungslos über die Bühne. Bernd Fleischer bleibt Kassierer, zu Beisitzern wurden Ruben Wippermann, Agnes Ortmanns, Paul Muschiol und Andrea Kiontke gewählt. Nach einer Satzungsänderung war es möglich, statt eines oder einer Ortsverbandsvorsitzenden und eines Stellvertreters eine Doppelspitze zu wählen. Sie besteht aus Merlin Praetor und Claudia Poetsch.
Das Wahlprogramm
umfasst 41 Seiten
Das 41 Seiten starke Wahlprogramm stellte Merlin Praetor in einer kompakten 15-Punkte-Ausführung vor. Ganz oben steht das Ziel, die CO2-Emmissionen um 50 Prozent zu reduzieren. Dies soll durch 100 Prozent Ökostrom und die vermehrte Nutzung regenerativer Wärmequellen wie Solarthermie und Geothermie gelingen. Oberste Priorität hat für die Willicher Grünen die Verlängerung der S28. Neue Baugebiete sollen nur geschaffen werden, wenn vorab ein nachhaltiges Verkehrskonzept zur Anbindung vorliegt. Essen in Schulen und Kitas soll zu 100 Prozent aus regional produzierten Lebensmitteln stammen, die Hälfte davon aus ökologisch-biologischer Erzeugung. Gefordert wird außerdem unter anderem der Bau eines Multifunktionsschwimmbeckens in Anrath.