Willich: Bürger gegen Baumarkt
Der Kampf gegen das Projekt hinter der Gesamtschule geht weiter. Die Anwohner fürchten eine noch größere Gewerbefläche.
Willich. Die "Bürgerinitiative nördlich Anrather-/Bahnstraße" setzt ihren Kampf gegen den um die Ecke geplanten Baumarkt fort. Nachdem die WZ berichtete hatte, dass es auf eine europaweite Ausschreibung des Projektes fünf Bewerbungen gegeben habe, die von der Verwaltung nun näher unter die Lupe genommen werden, hat die Bürgerinitiative kurzfristig eine Reihe von Informations-Veranstaltungen organisiert. Zudem sollen erneut Unterschriften gegen das Projekt gesammelt werden.
Bis Ende des Jahres, so ist die Zeitvorstellung der Stadtverwaltung, soll ein Investor für den Baumarkt feststehen, um in das weitere Verfahren einsteigen zu können. Im Jahr 2010 könnten dann die Bagger rollen. Auch der Planungsausschuss hatte im Juni einstimmig entschieden, das Projekt müsse vorangetrieben werden. Was die Bürgerinitiative aber unbedingt verhindern will.
Bebaut werden soll die landwirtschaftliche Fläche zwischen der Nordumfahrung (L26n), der Gesamtschule und der St.Töniser Straße. Die Befürchtungen der Anwohner gehen aber viel weiter.
"In einer Studie zur Verkehrsentwicklung von 2005 ist von einer Gewerbefläche vom Anna-Rütten-Weg bis zur St.-Töniser-Straße die Rede. Der Ausbau wird dort als eine von mehreren städtebaulichen Entwicklungen vorgegeben, um das zu erwartende Verkehrsaufkommen zu ermitteln", erklärt Herbert Lühring, Sprecher der Bürgerinitiative. Und auf diese Studie berufe sich die Politik immer wieder.
Gewerbegebiet und freie Fläche stimmten in der Größe mit 30,5 Hektar exakt überein. "Zur Wohnbebauung hin passt aber kein Handtuch mehr dazwischen, da reichen die Betriebe bis an die Terrassen", heißt es in einer Presseerklärung der Initiative.
Der Baumarkt am Roddersfeld sei daher nur der erste Schritt - und die Folgen dieser Planung seien katastrophal. Es komme zu einer starken Beeinträchtigung der Anwohner durch die Betriebe sowie "täglich mindestens 15.000 zusätzlichen Kraftfahrzeugen". Chaotische Verhältnissen im Umfeld sowie steigende Unfallgefahr müssten verhindert werden.
"Da wir nicht alle auswandern wollen, bleibt nur die Möglichkeit, Politik und Verwaltung von diesem Vorhaben abzubringen", sagt Lühring. Ihnen müsse klar gemacht werden, dass die Betroffenen das Projekt ablehnten. Deshalb wird am Samstag ab 10 Uhr als erste Aktion ein Info-Stand am Kaiser’s-Markt, Ecke Bahn-/Goethestraße, aufgebaut.