Willich: Schriftstellerin stellt sich Gesamtschülern vor
Über ihren Beruf als Schriftstellerin sprach Gabriele Beyerlein in der Robert-Schuman-Gesamtschule.
Willich. Ein echtes Erlebnis für die beiden achten Klassen der Willicher Robert-Schumann-Gesamtschule: Die Autorin Gabriele Beyerlein liest aus ihrem Buch "Es war in Berlin" und die Kinder hören 45 Minuten lang aufmerksam zu, wie sich die Leben der armen Fabrikarbeiterin Clara Bloos mit dem der reichen Adeligen Margarethe von Zug miteinander verweben.
Das Jugendbuch der Darmstädterin ist Teil einer Trilogie aus dem Berlin der 20er Jahre. Am Vorabend hatte sie im Schloss gelesen, eingeladen von der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Philipzen. "Anlass war 90 Jahre Frauenwahlrecht", sagt sie.
"Wenn uns im Anschluss an eine Veranstaltung ein Autor für eine Lesung angeboten wird, greifen wir sofort zu", sagt Mattias Otto, didaktischer Leiter an der RSG. Ein glücklicher Umstand, dass der Termin für die Lesung auch noch in die Projektwoche fiel. "Heute haben die Schüler Deutschtag." Im Unterricht wird dann die Lesung nachbereitet.
Im Anschluss an das Vorlesen aus dem Buch stellt sich Gabriele Beyerlein Fragen. "Schreiben Sie am PC oder mit Hand", will eine Schülerin wissen. "Ich schreibe nur am PC", sagt Beyerlein. Dann erzählt sie, wie sie vor 24 Jahren ihr erstes Buch mit der Hand geschrieben hat, sich dann für einen der ersten PCs entschieden hat. Dass andrere Kollegen nur mit einer goldenen Feder schreiben. "Das sind Gewohnheiten. Die ändert man nur, wenn man muss."
"Wie viel Stunden am Tag schreiben Sie?" Da berichtet sie von dem Leben als Selbstständige, der kein Chef auf die Finger sieht und nicht einmal Klienten auf Einhaltung von Terminen drängen. "Ich muss also nicht aufstehen, ich kann den ganzen Tag im Bett bleiben."
Viele Kollegen von ihr bewegten sich mit strengen Regeln dazu, regelmäßig zu arbeiten. "Das muss ich nicht, ich schreibe so gern dass ich mich eher zwingen muss, eine Pause zu machen." Auch dass sie ihre Methode gefunden hat, eine Geschichte zu entwickeln. "Ich fange mit dem ersten Satz an und dann entwickelt sich die Geschichte." Das sei jedoch sehr unökonomisch, weil sie viel überarbeiten müsse und viel wegwerfe.
Ein Junge fragt, warum sie die Hauptfiguren in dem Roman keine Männer seien. "In meinen 29 Büchern gibt es genauso viel männliche wie weibliche Hauptfiguren. Mit den Frauen kann ich besser mitfühlen."