Willich/Tönisvorst: Countdown und tiefe Krater
Echte Jecken freuen sich schon auf Karneval – andere ärgern sich über Schlaglöcher.
Willich/Tönisvorst. Karneval ist vorbei - schade, schade, sagen die Jecken. Und freuen sich schon wieder aufs nächste Jahr. Dann nämlich ist die Session besonders lang: Erst am 6. März ist Tulpensonntag. Der Countdown auf der Homepage des Anrather Zugvereins Aach Blenge hat schon begonnen: Noch 377 Tage, 10 Stunden, 49 Minuten und 28, äh, 27, äh, 26, äh, Sekunden sind es bis zum nächsten Narrentreck (Stand: Sonntag, 13.10 Uhr). Ach ja: Ein Motto dafür wird ebenfalls schon gesucht. Einsendeschluss ist der 30.November.
Blicken wir noch einen kurzen Moment in die abgelaufene fünfte Jahreszeit zurück, denn der Nelkensamstag 2010 war für 24 behinderte Bewohner und Beschäftigte des Regionalen Beschäftigungs- und Begegnungszentrums in Vorst, kurz RBB, ein besonderes Erlebnis. Als Fußgruppe des HPH-Netz-West (Landschaftsverband Rheinland) waren sie im Vorster Karnevalszug aktiv dabei - nicht am Straßenrand, nein, sie zogen mit. Integration ist eben auch in närrischen Zeiten kein Fremdwort. Gemeinsam mit den RBB-Mitarbeitern hatten sich die Bewohner an der Lindenallee auf den Zug vorbereitet. Klar, dass sie auch kostümiert waren.
Der Karneval lässt uns nicht los. Und auch nicht die Korrekturen. Hatte die WZ doch bei der Berichterstattung über den Tulpensonntagszug in Anrath behauptet, die Junge Union Willich hätte mit ihren leuchtend gelben Groß-Köpfen ein Statement zum Thema Atomkraft abgeben wollen. Doch weit gefehlt: Als Lego-Männchen traten die Nachwuchspolitiker unter dem Motto "Wir bauen auf die Jugend" an.
Josef Heyes hat sein Schweigen gebrochen. Zwischen dem 30. August letzten Jahres und Mitte Februar war Ruhe. Jetzt meldet sich der Willicher Bürgermeister wieder mit seinem "Twitter" zu Wort - mit all’ den Neuigkeiten, die man entweder nicht braucht oder unbedingt wissen muss.
Wo wir gerade vom Willicher Bürgermeister und von seiner Aktualität sprechen: Von solcher kann man offenbar bei den Christdemokraten nur träumen. Unter der Rubrik "Aktuelle Meldungen" auf der Homepage der Willicher CDU findet sich als Neuestes die Bürgerrunde Schiefbahn vom vergangenen Dezember - als Ankündigung versteht sich. Als parteiinternes Beispiel schlägt der Stadtflüsterer die Seite der Jungen Union Willichs vor. Die hat die Bezeichnung aktuell tatsächlich verdient.
Der Winter hat im Willicher Stadtgebiet unübersehbare Spuren hinterlassen. So zum Beispiel auf der Hülsdonkstraße und der Schiefbahner Straße in Alt-Willich. Die schönsten Schlaglöcher finden sich aber im Kreisverkehr zwischen Münchheide I und Münchheide III: Dort klaffen tiefe Krater in der Fahrbahn.
Eine kleines Rätsel aus der vergangenen Woche wollen wir am Ende auch noch auflösen. In der WZ vom 18. Februar war nämlich das Foto einer Plakatwand in Vorst zu sehen, auf der einer gewissen Charlotte Liebesschwüre dargebracht werden. Noch am gleichen Tag erreichte die Redaktion folgende Mail von Peter-Heinz Lambertz: "Psst Stadtflüsterer... Die Nachricht "Charlotte ich liebe Dich" ist von meinem Enkel Gerrit an seine Freundin, die er vor einem halben Jahr auf der Hochzeit meines Sohnes kennenlernte. Die Liebste weilte am Valentinstag in Holland und sollte bei ihrer Rückkehr die Liebesbotschaft erhalten. Es hat funktioniert!" Dem wollen wir an dieser Stelle nichts mehr hinzufügen.