Willich: Verkehrsprojekt - Mit Sicherheit riskant
Die Verkehrswacht unterstützt Senioren dabei, ihre Mobilität zu erhalten. Seit 30Jahren gibt’s dafür finanzielle Hilfe von der Volksbank.
Willich. Mit dem Rollator die Straße überqueren, bei Regen oder Dunkelheit im Auto unterwegs sein oder im Kreisverkehr richtig ein- und ausfahren: Gerade für Senioren birgt der Straßenverkehr viele Risiken. Sehstärke, Reaktionsgeschwindigkeit und Hörvermögen nehmen im Alter ab, oft wird dieser Effekt durch Medikamente noch verstärkt. Manchen Senior verunsichert das, andere überschätzen - gerade beim Autofahren - ihre eigenen Fähigkeiten.
Genau da setzt die Verkehrswacht an. "Im Rahmen von Präventionsprojekten fahren wir mit älteren Menschen an neuralgische Punkte", sagt Dieter Lambertz, Vorsitzender der Verkehrswacht im Kreis Viersen.
Dort werden Gefahren analysiert und dann über richtiges Verhalten im Straßenverkehr aufgeklärt, ein Verkehrssicherheitsberater der Polizei ist immer dabei.
Jedes Jahr ist der Bus zwölfmal unterwegs und fast immer ausgebucht: "Es fahren immer rund 50 Personen mit", sagt Lambertz. "Außerdem machen wir Aktionen in Altenheimen und Begegnungsstätten."
Dafür wurde vor einiger Zeit ein Reaktionstest- und ein Sehtestgerät angeschafft. "Das kommt sehr gut an", sagt Lambertz. "Viele merken dann plötzlich, dass sie doch gar nicht mehr so gut sehen wie sie dachten."
In solchen Fällen gibt die Verkehrswacht Tipps, schickt Senioren zum Augenarzt oder rät sogar ganz vom Autofahren ab. Einen Fahrtüchtigkeitstest, wie er ab einem bestimmten Alter etwa in Großbritannien oder den Niederlanden alle paar Jahre Pflicht ist, lehnt Lambertz aber ab - er setzt auf Freiwilligkeit. Die Resonanz auf die Angebote der Verkehrswacht sei sehr hoch und viele Senioren zugänglich für berechtigte Ratschläge.
Das recht umfangreiche Präventionsprogramm kostet allerdings viel Geld. Ohne Sponsoren kommt die Verkehrswacht nicht aus, denn die Mitgliedsbeiträge spülen nicht viel Geld in die Kasse.
Seit 30 Jahren werden die Projekte bereits von der Volksbank Willich unterstützt. "Uns liegt es am Herzen, dass die Menschen möglichst lange mobil sind", sagt Otmar Tibes vom Vorstand.
Jährlich gibt seine Bank etwa 2000 bis 3000 Euro aus. "Im Laufe der Kooperation müssten das insgesamt um die 100000 Euro gewesen sein", sagt Lambertz. Geld, das im wahrsten Sinne des Wortes sicher angelegt ist.