Schwankende Energiepreise bei Stadtwerken Willich Stadtwerke senken die Preise für die Neukunden

Willich · Die Stadtwerke senken die explodierten Energiepreise wieder. Inwiefern das bestehende Kunden betrifft.

Baumpflanzaktion Kinderschutzbund Willich

Foto: Kinderschutzbund Willich

Zuletzt gab es bei Strom und Gas regelrechte Preisexplosionen. Viele kleinere Energielieferanten wie Gas.de oder Stromio konnten die finanzielle Last der Beschaffung nicht mehr schultern, gingen insolvent und lösten Kundenverträge auf. Nutznießer waren vielerorts die Stadtwerke oder sonstige örtliche Energieversorger, denen durch den gesetzlichen Grundversorgungsauftrag zahlreiche Neukunden in die Arme getrieben wurden. So auch in Willich.

Weil die Stadtwerke aber aufgrund der neuen Kunden zusätzliche Mengen an Strom und Gas einkaufen mussten, mussten diese Kunden in der Grundversorgung auch höhere Kilowattstunden-Preise von mehr als 80 Cent bei Strom und mehr als 25 Cent bezahlen, die Intention, mit alternativen Anbietern bei Strom und Gas zu sparen, hat sich also gerächt. Sie durften seitdem auch keine Zweijahresverträge zu günstigeren Konditionen abschließen, die Stadtwerke Willich setzten Verträge mit langen Laufenzeiten mit Preisgarantien für Strom und Gas zwischenzeitlich aus.

Neukunden bekommen jetzt auch Verträge mit längeren Laufzeiten

Wie das Unternehmen verkündete, werden diese, seit dem 22. Dezember 2021 bestehenden teuren Grundversorgungspreise angesichts einer sich entspannenden Lage an den Energiemärkten nun wieder abgesenkt (wir berichteten). Bei Strom um mehr als 30 Prozent auf etwa 56 Cent je Kilowattstunde und bei Gas um mehr als 35 Prozent auf etwa 16 Cent je Kilowattstunde. Gleichzeitig dürften diese größtenteils von insolvent gegangenen Anbietern gekommenen Kunden nun auch wieder Verträge mit längerer Laufzeit zu günstigeren Konditionen abschließen.

Wie die Stadtwerke Willich auf Nachfrage mitteilen, bedeute das aber nicht, dass daraus ein Nachteil für die bestehenden Kunden der Stadtwerke entstehe: „Bestandskunden profitieren von der langfristigen und vorausschauenden Beschaffung der Stadtwerke und genießen heute schon den Vorteil eines günstigeren Preisniveaus.“

Die Verträge mit längeren Laufzeiten können auch deshalb zu günstigen Konditionen angeboten werden, weil, so erklären es die Stadtwerke, „die Energiemengen für den Kunden über einen längeren Zeitraum im Voraus beschafft werden“.

Wer sich jetzt für einen Sondertarif mit einer Laufzeit von 24 Monaten entscheide, zahle für den Stromtarif knapp 43 Cent pro Kilowattstunde, für Gas sind es knapp 14 Cent pro Kilowattstunde und liege somit deutlich günstiger als in der Grundversorgung: Mehr als 23 Prozent bei Strom und mehr als zwölf Prozent bei Gas.

Auf der Homepage der Stadtwerke finden sich auch eigene Tarifrechner, mit denen Bedarf und Kosten für Strom und Gas durchgerechnet werden und die Preisunterschiede in der Praxis zwischen Grundversorgung und Langzeittarif berechnet werden können. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch zahlreiche andere verlässliche und womöglich günstigere Anbieter gibt. Konditionen und Preise lassen sich auf Vergleichsportalen gegenüberstellen.

(jbu)