NRW Der Name könnte zum Knackpunkt werden
Willich · Die Fusionsverhandlungen zwischen Willicher Turnverein und DJK-VfL sind wegen der Pandemie ins Stocken geraten. Ohnehin sind nicht alle Mitglieder des Willicher Turnvereins begeistert von der Idee eines Zusammenschlusses.
(barni) Beherrschendes Thema auf der Mitgliederversammlung des Willicher Turnvereins in der Jakob-Frantzen-Halle war die geplante Verschmelzung mit dem DJK-VfL Willich 1919. Die Verhandlungen sind durch die Pandemie ins Stocken geraten. „Ich habe ab und zu mit Helmut Frantzen gesprochen“, erklärte der Vorsitzende des Willicher Turnvereins, Matthias Hänisch. Und er wies auf die Delegiertenversammlung des DJK-VfL am 1.September hin: „Dort wird es den Tagesordnungspunkt Verschmelzung geben.“
„Ich habe noch am Freitag mit Helmut Frantzen gesprochen. Es sei alles möglich, bis auf den Namen“, sagte Hänisch. Es könne sein, dass der Name „Willicher Turnverein“ durch die Verschmelzung untergehe. Die Ursprungsidee, für beide Vereine einen neuen, gemeinsamen Namen zu suchen, kommt beim DJK-VfL offenbar nicht so gut an. Sandra Stocks-Nelke, ein Urgestein des WTV, tut sich schwer damit, dass ihr Verein künftig DJK-VfL heißen soll: „Das ist eine überalterte Geschichte, so ein altbackener Name.“ „Man sollte die Fusion nicht am Streit über den Vereinsnamen scheitern lassen“, mahnte Beisitzer Wolfgang Broch.
Sabine Hänisch erinnerte daran, dass sich niemand bereiterkläre, Vorstandsarbeit zu übernehmen. Man könne nicht immer zurück in die Vergangenheit schauen, sondern müsse seinen Blick in die Zukunft richten. Matthias Hänisch und seine Mitstreiter im Vorstand sind amtsmüde. Hänisch sprach jetzt im Zusammenhang mit der Verschmelzung von Synergieeffekten: „Wir bräuchten nach einer Fusion keine eigene Geschäftsstelle mehr, könnten diese 15 000 Euro jedes Jahr in den Sport stecken.“
Mitglieder berichteten davon, dass Helmut Frantzen als Vorsitzender des DJK-VfL sie „mit fadenscheinigen Argumenten aus der Halle herausgehalten“ habe. Ihre Befürchtung: „Nach einer Fusion werden wir genauso untergebuttert.“ Matthias Hänisch versuchte, die Gemüter zu beruhigen: „Der Helmut ist ein lieber Kerl, auch wenn er mitunter grummelig rüberkommen mag.“ Man müsse auch über den Namen reden können, das rigide Verhalten an dieser Stelle sei nicht zu akzeptieren, war aus den Reihen der Sportler zu hören. Dirk Töller mahnte, zuerst über inhaltliche Themen zu sprechen. Hänisch hält es trotz der Verzögerungen für möglich, „dass die Verschmelzung noch in diesem Jahr klappt“. Die Hürden sind hoch: Mindestens 75 Prozent der Mitglieder beider Vereine müssten ihre Zustimmung geben.
Der Vorstand war zu Beginn der Versammlung im Amt bestätigt worden. Matthias Hänisch wies darauf hin, dass er lediglich bis zur Verschmelzung der beiden Willicher Sportvereine Vorsitzender des Willicher Turnvereins bleiben werde. Die Pandemie hat zu einem deutlichen Rückgang der Zahl der Mitglieder geführt: von 1160 auf 1005.