Wohngebiete in Vorst Neuenhaushof: Vorst stellt sich auf und Netto ist in Sicht
Vorst · Die Politik reagiert auf Nachfrage nach Grundstücken in Vorst. Verwaltung führt Gespräche mit Eigentümern.
Vorst-Süd stand öffentlich und nichtöffentlich auf der Tagesordnung des Tönisvorster Planungsausschusses. Öffentlichkeitswirksam hatte die SPD einen Antrag zur zeitnahen Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Neuenhaushof“ vorgelegt. Begründung: Die sehr schnelle Vermarktung und Bebauung von Vorst-Nord habe gezeigt, „wie attraktiv das Bauen im Ortsteil“ sei. „Es gab mehr Bewerber als Grundstücke.“ Insofern sei es logisch und konsequent, den im Flächennutzungsplan und Regionalplan ausgewiesenen Bereich „Am Neuenhaushof“ jetzt zu entwickeln. Zumal die Erreichbarkeit des gut angebundenen Anrather Bahnhofs und die zukünftige Nähe zu dem noch zu bauenden Lebensmitteldiscounter Netto ein attraktives Umfeld bedeutet. Dazu später mehr.
Seit März 2019 laufen laut Verwaltung Gespräche mit Eigentümern in dem Bereich Neuenhaushof. Ziel ist es, die Flächen zu erwerben. Dem Ansatz, „Vorst weiter wohnlich zu entwickeln“ verschließt sich die CDU nicht. Alexander Decher und Christiane Tille-Gander mahnten allerdings erst Gespräche mit dem Reiterverein an, dessen Reithalle für Vorster eine Herzensangelegenheit sei. Das weiß auch die Verwaltung. Jörg Friedenberg kündigte an, die Schritte nach und nach abarbeiten zu wollen. Die Verwaltung bekam schließlich einstimmig grünes Licht für die Prüfung der Möglichkeiten aus dem Fachausschuss.
Ein Teil der Grundstücke im Bereich „Neuenhaushof“ gehört laut WZ-Nachfrage Gerta Peters, die auch Vorsitzende des Reitervereins Vorst 1978 ist. Die Vorsterin ist außerdem die Eigentümerin des Grundstücks, auf dem der mittlerweile abgerisse Böntscheshof gestanden hat. Dort, am Ortsausgang von Vorst Richtung Anrath, soll bekanntlich den Lebensmitteldiscounter Netto angesiedelt werden. Seit Monaten laufen Gespräche mit der Tönisvorster Vewaltung, die an der Entwicklung des Gebietes ebenso wie die Politik Interesse hat, und Anwohnern.
Zurzeit liegt den Nachbarn ein geänderter Notarvertrag zur Prüfung vor. Die Stadt hat außerdem ein sogenanntes „Sicherheitsaudit“ für die Anrather Straße erhalten, das Gerta Peters auf eigene Kosten von einem Planungsbüro anfertigen ließ.
Das Thema könnte im nächsten Planungsausschuss (planmäßig am 10. September) zur Offenlegung auf die Tagesordnung kommen. Wenn Stadtrat, Kreis Viersen und Bezirksregierung dem Vorhaben zustimmen, könnte der Spatenstich im Frühjahr 2020 folgen, ein halbes Jahr später als gedacht. „Netto ist weiterhin interessiert“, so Peters.