Schullandschaft Tönisvorst Eltern fordern Verbesserungen für Vorster Schule
Vorst · Anträge einer Elterngruppe sind Thema im Schulausschuss. Sie beschreiben Konfliktballungen und Platzmangel.
Man darf davon ausgehen, dass die Zuschauer-Empore im St. Töniser Ratssaal am heutigen Donnerstagabend gut besetzt sein wird. Zwei Bürgeranträge stehen auf der Tagesordnung. Eingereicht hat sie die Interessengemeinschaft Schule Tönisvorst-Vorst, vertreten durch Unterzeichnerin Nicole Goebel, unterstützt durch eine Unterschriftenliste mit mehreren Dutzend Namen.
Neue Schulleiterin seit Ende Oktober offiziell im Amt
Die Anträge sind laut Tagesordnungsvorlage und bestätigt durch den zuständigen Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung, Lars Schaath, „inhaltlich nicht mit der Schulleitung und nicht mit der Schulpflegschaft abgesprochen“. Die Schulpflegschaft ist eigentlich das Mitwirkungs-Gremium für Eltern. Als neue Schulleiterin ist Schahla Marandi-Jansen erst seit dem 29. Oktober offiziell im Amt.
Die Interessengemeinschaft beantragt zum einen „einen gesicherten Unterricht und Leistungsstand für die GGS Vorst“. Die Bedingungen im Krankheitsfall seien „untragbar“. Die Rede ist von hohem Unterrichtsausfall und Überlastung der Lehrer.
Gefordert werden darüber hinaus in einem zweiten Antrag „Hilfsmittel zur Unterstützung der Grundschule Vorst“. „Die Kinder brauchen dringend mehr (Frei)-Raum.“ Diese Hilfsmittel würden „zur sozialen Förderung benötigt“, heißt es in dem Schreiben an Bürgermeister Thomas Goßen.
„Zur Entzerrung der enormen Konfliktballungen“ beantragen die Unterzeichner beispielsweise „dringend ausreichenden Sonnen- und Hitzeschutz für die Klassenräume“. Es werde schon im Frühjahr und Herbst so warm in den Klassenräumen, dass die Kinder sich nicht mehr konzentrieren könnten. „Das Klima in den verstaubten Räumen“ werde zur Qual.
Garderobenbereich soll nach Meinung der IG ausgebaut werden
Außerdem „dringend benötigt“ würden laut Interessengemeinschaft ausreichend Nebenräume – vor allem mit Blick auf den Förderunterricht. Ausgebaut werden müsse die Garderobe, erhöht die Taktung der Reinigung der Schule.
Kritisiert wird in dem Antragsschreiben die Situation auf dem Schulhof. Weil Spielgeräte nach Meinung der unterzeichnenden Eltern „oft über längere Dauer abgesperrt“ seien, würden Kinder oft auf den kleine Schulhof ausweichen, „der nun hoffnungslos überlastet ist. Kinder haben viel zu wenig Platz und geraten ständig aneinander“.
Zusätzliche Sozialarbeiter werden gefordert
In einem weiteren Antrag geht es um einen zusätzlichen Sozialarbeiter für die Vorster Grundschule. Als Begründung dieser Forderung listen die selbstorganisierten Elternvertreter unter anderem „extreme Unruhen (im Klassenverband und auf den Schulhöfen“) und ein hohes Aggressionspotential auf.
Die Vorster verweisen in dem Zusammenhang auf die Stadt Willich, die „das Projekt 1-Helfer mit dem Jugendamt als Träger realisiert“ habe. „Gleiches fordern wir auch für die Stadt Tönisvorst, insbesondere der GGS Vorst“, so IG-Sprecherin Nicole Goebel.
Finanzmittel für Sonnenschutz
im Haushalt 2019
„Das Thema Sonnenschutz ist eines, das wir als Verwaltung ohnehin bereits mit der Schule besprochen haben“, sagt Lars Schaath. Die Verwaltung kündigt in der Sitzungsvorlage an, dass Finanzmittel im Haushalt 2019 angemeldet werden sollen. Außerdem sei das Vergabeverfahren hinsichtlich der Reinigung städtischer Gebäude eingeleitet: „Zukünftig ist wieder eine Grundreinigung vorgesehen.“ Auch dieses Thema sei bereits angestoßen, betonte Schaath.
Zur Situation auf dem Schulhof vertritt die Verwaltung die Meinung, dass ausreichend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Aufgrund von Baumaßnamen im Bereich der Gebäudeteile zum Wiemespfad könne ein Spielgerät bis zum Abschluss der Arbeiten nicht genutzt werden.
Die Frage des Einsatzes eines zusätzlichen Sozialarbeiters an der Gemeinschaftsgrundschule Vorst stellt sich aus Sicht der Tönisvorster Verwaltung aktuell nicht. Prozesse seien durch die Sozialarbeiterin, die an einem Tag wöchentlich in Vorst tätig ist, angestoßen. Der Erfolg dieser angestoßenen Prozesse sei „in der Regel nicht sofort messbar“.
Der Antrag „Gesicherter Unterricht und Leistungsstand“ ist an den Kreis Viersen als zuständige untere Schulaufsichtsbehörde weitergeleitet worden.