Tönisvorst WZ singt alle Jahre wieder
Traditionell werden am Donnerstag ab 11 Uhr wieder Weihnachtslieder in der St. Töniser Fußgängerzone angestimmt. Dazu lädt die Redaktion schon seit mehr als 15 Jahren ein.
Tönisvorst. Wir werden singen! Dieses Versprechen sei an dieser Stelle gegeben. Denn seit mehr als 15 Jahren lädt die WZ immer am Donnerstag vor Heiligabend zum offenen Weihnachtslieder-Singen in die St. Töniser Fußgängerzone ein. Auch in diesem Jahr wird die Traditionsveranstaltung — so dürfen wir sie wohl mittlerweile nennen — ab 11 Uhr wieder stattfinden. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja einen neuen Besucherrekord.
Geschätzte 150 bis 200 Personen kamen im Vorjahr, als der WZ-Gemeinschaftschor „Alle Jahre wieder“ vor der Bäckereifiliale von Stinges schmetterte. Diesmal könnten es tatsächlich noch mehr werden, denn Rolf Schumacher als treuer Begleiter am Akkordeon bringt den kompletten Shanty-Chor des MGV Linn nach St. Tönis mit. In dem Ensemble spielt Schumacher seit 2011 die „Quetsche“ — was er wiederum seinem jährlichen Einsatz in der St. Töniser Fußgängerzone zu verdanken hat: „Beim Singen der WZ im Dezember 2010 hat mich der damalige musikalische Leiter Karl Bouverie, ein gebürtiger St. Töniser, für den Verein angeworben“, erinnert sich Rolf Schumacher.
Der rührige Musiker hat schon ein Programm für das Singen vorbereitet. 14 Stücke — von „Alle Jahre wieder“ bis „Stille Nacht“ — werden angestimmt. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Da der Shanty-Chor mit seinen rund 30 aktiven Sängern dabei ist, stehen erstmals auch drei maritime Weihnachtslieder auf dem Programm: „St. Niklas war ein Seemann“, „Heilige Nacht am Hafen“ und „Weihnachten bin ich zu Hause“. „Diese Lieder sind ganz einfach, jeder kann sie mitsingen. Und Programmhefte mit den Texten bringe ich mit“, versichert Rolf Schumacher. Diese Hefte können ausgeliehen oder zum Preis von einem Euro erworben werden.
Die Anfänge sahen sehr viel bescheidener aus. Den ersten „Anstoß“ für ein Weihnachtssingen in der Fußgängerzone gab vermutlich 2001 (das Redaktionsarchiv ist da etwas ungenau) WZ-Mitarbeiterin Heike Ahlen. „Ich möchte die Menschen einmal fragen, ob sie eigentlich am Heiligabend noch Weihnachtslieder singen“, hatte sie in der Redaktionskonferenz in die Runde geworfen. Ein Querflötist war schnell gefunden, doch die Resonanz auf die Aktion in der Fußgängerzone fiel bescheiden aus: Bei der Befragung wollte kaum jemand ein Weihnachtslied anstimmen. Doch eine Antwort konnten die meisten Befragten zumindest geben: „Klar singen wir. Aber ab der zweiten Strophe nur noch lalalalala.“
Die WZ ließ sich nicht entmutigen — und startete am 19. Dezember 2002 einen zweiten Anlauf. Diesmal kam die musikalische Unterstützung von Akkordeon-Profi Heinz Hox — und das Mitsingen fiel schon kräftiger aus.
2005 stieß dann Rolf Schumacher als Begleiter dazu — und blieb bis heute fast ununterbrochen dabei. Über die Jahre kamen aber auch andere Musiker zum Einsatz, so unter anderem Christian Beckers (Posaune) und seine Enkel Christian (Trompete) und Tabea (Querflöte), ebenso Herbert Bulla (Trompete) und Tobias Neumann (Keyboard).
Lange schon dabei sind auch die Mitglieder des MGV Forstwald um ihren Vorsitzenden Armin Denz. „Wir werden auch in diesem Jahr am Offenen Singen teilnehmen“, hat er der WZ versprochen. Im Vorjahr gab es einen Auftritt der Klasse 3a, die Igel-Klasse, der katholischen Grundschule St. Tönis. Mal schauen, ob auch die Mädchen und Jungen ihr Versprechen aus dem Vorjahr wahr machen können, diesmal wieder mitzusingen.
Ganz selbstverständlich hat sich auch Heike Ahlen den Termin rot in den Kalender eingetragen: „Das Offenen Singen mit der WZ gehört für mich zur Weihnachtzeit dazu. Ich freue mich schon drauf.“