Zukunft des „Brücke“-Grundstücks ist unklar

Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger dementiert, dass es zwischen Stadt und Gemeinde einen „handfesten Streit“ gebe.

Willich. Die bedrückenden Ereignisse in Japan lassen auch die Mitglieder des Willicher Stadtrats nicht kalt: Zu Ehren der vielen Opfer von Erdbeben, Tsunami und Atom-Katastrophe erhoben sich am Mittwochabend sämtliche Mitglieder bei der Sitzung im Schloss Neersen zu einer Gedenkminute von den Plätzen.

„Auch von Willicher Bürgern kommt immer wieder die Frage: Was kann ich tun, um zu helfen?“, berichtete Bürgermeister Josef Heyes. Rund 30 japanische Unternehmen haben einen Sitz in der Stadt Willich.

Nach dem Gedenken hatte das politische Alltagsgeschäft die Ratsmitglieder schnell wieder. Es ging darum, stimmberechtigte Abgeordnete für die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages zu benennen.

Die FDP hatte noch nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie die Willicher Mitgliedschaft in dem Gremium für überflüssig hält, was Fraktionschef Franz-Josef Stapel nochmals unterstrich: „Wir werden niemanden für die Sitzung nominieren.“

Die Sprecher der drei anderen Fraktionen hoben dagegen wortreich die Notwendigkeit einer Mitgliedschaft hervor — allerdings fand sich aus diesem Kreis niemand, der bereit gewesen wäre, deshalb im Mai für drei Tage nach Stuttgart zu fahren.

Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) schlug statt dessen vor, „aus Kostengründen“ anschließend den Bürgermeister berichten zu lassen. Der ist zu diesem Zeitpunkt aber auch verhindert. Somit findet die Tagung ohne Willicher Beteiligung statt.

„Mit Bauchschmerzen“, so Schulausschuss-Vorsitzender Christian Pakusch, beschloss der Rat das weitere Vorgehen in Sachen Offene Ganztagsgrundschule. Da der Bedarf weiter steigt, wurde beschlossen, die vierte Gruppe an der Astrid-Lindgren-Grundschule Schiefbahn für ein Jahr fortzuführen und in Wekeln sowie an der Gottfried-Kricker-Grundschule Anrath für das Schuljahr 2011/2012 eine zusätzliche Gruppe einzurichten.

Genehmigt wurde eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 94 000 Euro für die Jugendhilfe. Unter anderem gab es Mehrausgaben im Bereich der ambulanten Erziehungshilfe und der Eingliederungshilfe.

Keine Diskussion gab es nach Auskunft der Beigeordneten Brigitte Schwerdtfeger im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung über die Zukunft des Grundstücks der „Brücke“ in Neersen. Wie berichtet, möchte die Pfarrgemeinde St. Maria die Fläche zur Finanzierung des Kirchenumbaus verkaufen — am liebsten an einen Investor für ein Altenheim.

Im Gespräch ist aber auch ein Kauf durch die Stadt, um dort Seniorenwohnungen entstehen zu lassen. „Das Thema wurde an den Fachausschuss vertagt“, erklärte Schwerdtfeger. Sie selbst bemühe sich jetzt um ein Gespräch mit Bernd Schepers vom Kirchenvorstand. Einen „handfesten Streit“ zwischen Stadt und Gemeinde gebe es nicht.