Zwei Schleifen zu den Bienen
Die Willicher Kolpingsfamilie hat mit Unterstützung der Stadt einen ganz besonderen Radwanderweg entworfen.
Willich. Die Kolpingsfamilie hat nicht erst gestern ihr Herz für Bienen entdeckt: Seit einigen Jahren bereits wird fleißig geimkert — so konnten im vergangenen Jahr 320 Kilogramm Honig geerntet werden. Vor kurzem erst wurde die Bevölkerung mit Tipps versorgt, um den Bienen ihr Leben und ihre für die Menschen so segensreiche Bestäubungsarbeit zu erleichtern. Am Sonntag nun wurde eine neue Idee vorgestellt: Der Bienen-Radwanderweg ist rund 23 Kilometer lang und hat, wenn man ihn auf dem Stadtplan nachzeichnet, die Form einer Acht - es ist die „BienenAcht“. Bürgermeister Josef Heyes und der Nabu-Vorsitzende Jack Sandrock gehörten zu den ersten, die den Weg mit seinen acht Stationen abfuhren. Treffpunkt war der Schauhof in der Dickerheide, wo auch geimkert wird.
Siegfried Gaubitz, Mitglied des Leitungsteams der Kolpingsfamilie Willich, gab vor der Radtour zu verstehen: „Der Weg führt in zwei Schleifen von jeweils rund neun und 14 Kilometern durch alle Stadtteile und berührt sich am Langenfelsweg, so dass daraus eine Acht wurde.“ An acht Stationen können sich interessierte Naturliebhaber auf Schautafeln zum Thema Bienen, aber auch allgemein über Insekten informieren. Da die Kolpingsfamilie mit der Zeit geht, ist auf jeder Tafel ein QR-Code angebracht.
Die Mitglieder der Kolpingsfamilie freuen sich, ein Projekt angestoßen zu haben, das in der Region ziemlich einmalig sein dürfte. Und sie loben die gelungene Kooperation mit der Stadt — Bürgermeister Heyes und die Technische Beigeordnete Martina Stall waren am Sonntag denn auch gerngesehene Gäste. Während die Stadt das Projekt finanziell unterstützte, sorgten Nabu und der Anrather Imker Johann van den Bongard und seine Tochter Iris dafür, dass die Infos auf den acht Tafeln sachlich korrekt sind.
Dietmar Prielipp von der Kolpingsfamilie weiß zwar, dass die Imkerei insgesamt im Aufwind ist, Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge aber immer seltener werden. Mit dem Insektensterben würde letztendlich ein Vogelsterben einhergehen, weil sie sich hauptsächlich von Insekten ernährten.
Das sind die acht Stationen: Ausgangspunkt ist die Streuobstwiese Langenfelsweg in Wekeln. Die zweite Station ist der Schauhof Dickerheide. Von dort geht es weiter zum Tentenhof Moosheide und von dort führt der Weg zum Rewe-Parkplatz und anschließend zum Friedhofscafé. Nächste Station ist die Streuobstwiese Langenfelsweg.
Die zweite Schleife der Acht führt über die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule, die Eva-Lorenz-Umweltstation und die Imkerei van den Bongard am Donkweg und führt von da aus wieder zur Streuobstwiese Langenfelsweg.