Das Aus ist nicht besiegelt Verantwortliche suchen Lösungen für Quartierstreff

LEICHLINGEN · Stadt und Hasensprungmühle sind zuversichtlich, eine Finanzierung für den Stadtteiltreff zu finden. Weil eine Förderzusage unerwartet ausgeblieben ist, wurde der Mietvertrag sicherheitshalber gekündigt.

Das Reparatur-Café im Quartierstreff wird rege genutzt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bürgermeister Frank Steffes (SPD) kann die Aufregung um den Leichlinger Quartierstreff, der an das Altenzentrum Hasensprungmühle angegliedert ist, nicht verstehen. Die Mitarbeiterinnen hatten auf das drohende Aus hingewiesen und auf eine Petition, die Bürger zum Erhalt gestartet haben. „Sehr geehrter Herr Bürgermeister Steffes“, heißt es in der Online-Petition. „Ich habe erfahren, dass der Leichlinger Quartierstreff spätestens zum 31.12. diesen Jahres geschlossen wird. Mit meiner Unterschrift fordere ich Sie auf, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, dass dieses verhindert wird.“

Das Ende des Treffs sei keineswegs beschlossen, erklärt das Stadtoberhaupt. Man müsse sich nur über die Finanzierung neue Gedanken machen, weil die Förderung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege ausgelaufen sei und man – anders als erhofft – keine neue Förderung durch das Deutsche Hilfswerk erhalte.

„Aber der Stadtrat hatte ja auf Antrag der SPD einen Rettungsschirm für dieses Jahr beschlossen. Und für die Zeit danach wurde der Auftrag an die Stadtverwaltung erteilt, mit dem Altenzentrum Hasensprungmühle eine tragfähige Finanzierung für die Zukunft zu erarbeiten.“ Dies alles gelte nach wie vor. Mit Stanislaus Stegemann, dem Leiter der Hasensprungmühle, sei deshalb bereits vor der Petition ein Termin zum Quartierstreff für die nächste Woche vereinbart worden. „Es gibt überhaupt keinen Grund für Eile“, sagt Steffes. So sieht es auch Stegemann. „Für dieses Jahr ist die Finanzierung gesichert“, erklärt er. „Wir hatten allerdings überhaupt nicht damit gerechnet, dass uns das Deutsche Hilfswerk eine Absage erteilen würde, denn wir haben sehr viel Arbeit in den Antrag gesteckt.“ Nun sei es aber so, und man müsse nach einer neuen Lösung suchen.

Bürgermeister ist zuversichtlich, eine Lösung zu finden

Den Mietvertrag für die Räume des Quartierstreffs habe er nach der Absage gekündigt, um nicht ein Jahr Miete zahlen zu müssen für einen Treff, den es nicht mehr gibt. Den Mitarbeiterinnen sei nicht gekündigt worden. 

Der Quartierstreff an der Gartenstraße werde von monatlich mehr als 150 Menschen aufgesucht worden, er bringe Menschen zusammen und helfe ihnen, gemeinschaftlich Lösungen für Probleme zu finden. „Es ist also sinnvoll, dieses Projekt in eine Regelfinanzierung zu bringen“, sagt der Altenzentrums-Leiter. „Das geht aber nur mit städtischen Mitteln. Und die Stadt ist sich ja auch ihrer Verantwortung bewusst. Herr Steffes ist sehr engagiert.“

Man müsse zusammen überlegen, wie die jährlich rund 80 000 Euro für die zwei Teilzeitstellen und die etwa 20 000 Euro für die Miete des Ladenlokals gestemmt werden können. „Da wir ein gemeinnütziges Unternehmen sind, können wir nicht auf Dauer – wie bisher – die Hälfte der Kosten tragen“, sagt Stegemann. „Aber wir werden uns auf jeden Fall auch weiterhin an den Kosten beteiligen.“ In welcher Höhe, wolle er nicht vor den Gesprächen mit Frank Steffes sagen. Gegebenenfalls könne man bei den Raumkosten sparen.

Der Bürgermeister ist zuversichtlich, eine Lösung zu finden: „Wir müssen uns nur überlegen, wie wir die Quartiersarbeit konzeptionell fassen, damit dort langfristig öffentliche Gelder hineinfließen können.“