NRW Wiederaufstieg ist Ziel der Segler
Das Team des Düsseldorfer YC startet am Wochenende nach dem unglücklichen Abstieg als Zweitligist.
Wo immer es geht, macht Jan-Philipp Hofmann (Düsseldorfer Yachtclub/DYC) „die Leinen los“. Der 28-Jährige ist Segler aus Leidenschaft, mehrfacher Deutscher Meister im 505er, holte Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften und siegte bei Worldcups. Weil er aber auch mit anderen windgetriebenen Booten gut zurecht kommt, gehört er auch zum Bundesligakader des DYC und hält als Sportlicher Leiter zudem einige organisatorische Fäden in der Hand. Das ist normalerweise einiges an Arbeit, verfügt der DYC doch über keine eigene J70 (mit diesem Bootstyp wird die Segelbundesliga ausgetragen), und ein geeignetes Trainingsrevier ist erst in vielen Kilometern Entfernung zu finden. Erstmals seit Gründung der DSBL im Jahr 2013 hat sich für Hofmann die Situation etwas entspannt. „In den letzten zwei Monaten stand uns eines der sechs Ligaboote zur Verfügung. Das gleicht unseren Standort- und Trainingsnachteil im Vergleich mit den Klubs, die eigene J70 haben und an den Küsten oder großen Seen liegen, etwas aus. Wir mussten nur nach Kiel fahren und konnten sofort loslegen“, freut sich Hofmann. „Einziger Nachteil ist, dass wir nach unserem letzten Training in Kiel das Boot zum Saisonauftakt nach Überlingen an den Bodensee bringen müssen.“
Sowieso waren die Düsseldorfer nach dem unglücklichen Abstieg in die DSBL 2 im vergangenen Jahr besonders trainingsfleißig. Kurz nach Ostern gab es ein großes viertägiges Trainingslager, danach folgten noch sieben kompakte Trainingswochenenden. Die Düsseldorfer nutzten die coronabedingte Verlegung des Ligastarts in den Juni hinein, um intensiv an ihren Segelfähigkeiten zu arbeiten. Die sind auch nötig, wenn auf dem Bodensee von Freitag bis Sonntag (18. bis 20. Juni) die ersten Ligarennen ausgefahren werden. Dort sollen DYC-Steuermann Alexander Swade, Julius Braun-Dullaeus, Philipp Schrader und Patrick Treichel in der ersten Meisterschaftsregatta der „Spielzeit“ für die Platzierung sorgen, die den Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga Nahrung geben. „Wir müssen jetzt vom Klassenerhalts- in den Aufstiegsmodus schalten“, erläutert Hofmann. „Aber wir fahren in dieser Saison eine gemischte Strategie. Wir haben diesmal einige neue Leute im Kader, die wir auch einsetzen wollen. Wenn wir dann am Ende auf einem der ersten vier Plätze stehen und aufsteigen, nehmen wir das gerne mit.“
Den Auftakt in der Debütantenriege macht Julius Braun-Dullaeus. Er hat neben der intensiven Vorbereitungsphase bereits Erfahrungen mit J70 gesammelt. Bei der Kieler Woche 2020 steuerte Braun-Dullaeus eine J70 unter 34 Booten auf Platz acht. „Julius hat viele Trainings in Kiel mitgemacht und sich jedes Mal voll reingehängt. Er hat sich gut in die Abläufe an Bord eingefügt und wird der Taktiker an Bord sein“, so Hofmann. Damit vor Überlingen nichts schief geht, sitzt mit Swade der erfahrenste Liga-Segler des DYC an der Steuerpinne.