Wirtschaftsförderung präsentiert Pläne Auf dem alten Ganser-Gelände soll ein Büroturm wachsen

Wiesdorf. · Die Pläne für das Montanus-Quartier werden konkreter.

Ein weithin sichtbarer Büroturm soll das neue Montanus-Quartier auf dem früheren Ganser-Gelände kennzeichnen.

Foto: WFL

Noch liegt das Gelände brach, doch auf dem früheren Ganser-Gelände am südlichen Eingang zur City tut sich was. Was der Inverstor, die Paeschke Unternehensgruppe, dort vorhat, präsentiert die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft jetzt auf ihrer Internetseite „Impulse City Leverkusen“, auf der sie Investoren oder Mieter für Leverkusener Bauprojekte anlocken will.

Unter der Rubrik „Mieter gesucht“ heißt es auf der Projektseite: „In fußläufiger Entfernung zum Chempark entsteht direkt am Ludwig-Erhard-Platz das Montanus-Quartier, das gerade für die Unternehmen des Chempark eine echte Alternative in Sachen Bürostandort ist.“ Es biete etwa 17 000 Quadratmeter Büroflächen „für wechselnden Raumbedarf und modernste Organisationsformen wie OpenSpace Offices, Single- und Double Offices oder Mixed Office Space.“ Nördlich der Büronutzungen sollen zudem moderne Wohnungen entstehen, die die bestehenden Innenstadtquartiere ergänzen. Die Höhe der Bebauung soll sich am vorhandenen Umfeld orientieren. Allerdings: Als Blickfang und eine Art Wahrzeichen des Projekts wird ein „markanter Büroturm am Ludwig-Erhard-Platz“ mit 16 Etagen inszeniert und in einer Animation auch bildlich dargestellt. „Er unterstreicht die Bedeutung des Standortes als südliches Entree in die Innenstadt.“ Auch ein Parkhaus soll auf dem Gelände entstehen. Zur Größe des vorgesehenen Wohnanteils macht die WFL keine genaueren Angaben: „Noch nicht definiert“, heißt es. Im südlichen Teilbereich, wo einst die Ledigenwohnheime, die sogenannten „Bullenklöster“ standen, ist Bürobebauung geplant. Nördlich davon auf dem ehemaligen Brauereigelände, soll die bestehende Wohnbebauung um weitere Gebäude ergänzt werden.

Bei der Planung ist die Stadt an das europäische Recht gebunden

Im Jahr 2000 wurde der Brauereibetrieb für das einzige lizensierte Leverkusener Kölsch nach fast 100 Jahren an der Friedrich-Ebert-Straße eingestellt. Seitdem wurde das etwa 8800 Quadratmeter große Grundstück als Logistikstandort genutzt. Zusammen mit dem Gelände des früheren Ledigenwohnheims ergibt sich eine zusammenhängende Gesamtfläche für das Bauprojekt.

Bei der Planung des neuen Büro- und Wohnprojekts ist die Stadt an das europäische Recht gebunden. Es macht bei zukünftigen Planungen Vorgaben. Dazu wurde das „Seveso-II-Konzept“ erstellt. So gilt es, einen angemessenen Abstand zwischen bestimmten Industriebetrieben, die unter das Störfallrecht fallen – wie beispielsweise der Chempark – und Bereichen mit so genannter „schutzbedürftiger Nutzung“ – etwa Wohnbebauung und öffentliche Einrichtungen mit Publikumsverkehr – zu berücksichtigen.