Tischtennis Der Tischtennismeister ist angeschlagen
Der Tischtennismeister hat drei Partien in Folge verloren. Jetzt geht es im ersten Heimspiel 2024 gegen Mühlhausen.
Die Spielplangestalter der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) können keine Karnevalisten sein. Andernfalls hätten sie dem Rekordmeister aus der Karnevalshochburg kein Meisterschaftsspiel und schon gar kein Heimspiel auf den Karnevalsfreitag gelegt. So aber muss die Borussia am Staufenplatz gegen den Tabellenfünften, den Post SV Mühlhausen ran (19 Uhr). Es ist nicht ganz klar, ob ein Spieler aus dem Borussia-Kader das Narretei-Virus vererbt bekommen hat. Timo Boll stammt aus dem nicht gerade als Karnevalshochburg bekannten Odenwaldkreis. Borgar Haug aus Norwegen, Anton Källberg aus Schweden, in den skandinavischen Ländern wird eher Mittsommer als Karneval zelebriert. Allerdings kommt Europameister Dang Qiu aus Nürtingen und Kay Stumper aus Karlsruhe. In beiden Orten wird die allemanische Fastnet gefeiert.
Manager Andreas Preuß: „Die Play-offs sind kein Selbstläufer“
Im Dachverband der Karlsruher Karnevalisten sind 25 Vereine organisiert. Und auch in Nürtingen wird die fünfte Jahreszeit mit Kostümen, roten Clownsnasen und stimmungsvoller Karnevalsmusik gefeiert. Gut möglich, also, dass Qiu und Stumper ab und zu ein karnevalistische Zucken in den Beinen verspüren. Aber, weil der amtierende Meister die letzten drei TTBL-Partien verloren hat, werden sich die Profis jegliches karnevalistisches Treiben selber untersagen. Trotz der kleinen Niederlagenserie, die zum Verlust der Tabellenspitzenreiterposition geführt hat, will man beim Rekordmeister Borussia nichts von einer Krise wissen. „Drei Bundesligaspiele in Folge haben wir lange nicht verloren. Soweit, von einer Krise zu sprechen, würde ich nicht gehen. Aber dennoch, die Play-offs sind kein Selbstläufer“, meint Borussia-Manager Andreas Preuß. „Freitag ist Druck auf dem Kessel. Mühlhausen hat gegen Bremen am Montagabend eine starke Leistung gezeigt und gewonnen. Wir sind also gewarnt.“
Und die Düsseldorfer dürfen mit einer hochmotivierten Post-Truppe rechnen, liegen die Thüringer doch mit 14:12 Punkten auf Tabellenplatz fünf, sind aber punktgleich mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt auf Position vier. Und bekanntlich ist Platz vier der erste Play-off-Platz und den wollen sich Ex-Vizeeuropameister Ovidiu Ionescu, der deutsche Ex-Meister Steffen Mengel, Ex-Doppel-Europameister Daniel Habesohn und der wieder genesene Irvin Bertrand, der gegen Bremen erst zu seinem zweiten Saisoneinsatz kam, zurückerobern. „Mühlhausen ist in der Breite gut aufgestellt, Bertrand hat sein Einzel am Montag gegen Bremen gewonnen und scheint in guter Form zu sein“, urteilte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Wir haben keine Panik, aber wir wissen, dass wir kämpfen müssen.“
Niederlage Nummer vier in Serie soll unter allen Umständen verhindert werden. Dafür kann Heister aus dem Vollen schöpfen, Europameister Dang Qiu und Mannschaftseuropameister Anton Källberg fehlten bei Niederlage Nummer zwei, bei Niederlage Nummer drei war Timo Boll erkrankt nicht einsatzfähig. „Jetzt sind alle da und fit, Timo wird auch wieder zum Kader gehören“, offenbart Heister. „Die Jungs sind lange genug im Geschäft und wissen worum es geht.“ Ob das Top-Trio auch gegen Mühlhausen die Borussia zurück in die Erfolgsspur führen wird, ist indes unklar, denn „Kai Stumper und Borgar Haug haben zuletzt gut performt“ wie Heister meint.
Wenn auch die Spielplangestalter kein Herz für Karnevalisten haben, die Borussia-Verantwortlichen haben es. Wer passend zum Karnevalswochenende, kostümiert zum Spiel kommt, erhält einen 10-Euro-Gutschein für eines der nächsten Borussia-Spiele.