Telefonbetrug in Willich Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus
Willich · Gleich zwei Betrugsversuche, einer davon erfolgreich, beschäftigen die Polizei in dieser Woche. Die Täter rufen Senioren an, geben sich als Polizisten aus und geben an, Wertsachen sicher verwahren zu wollen.
(svs) Immer wieder werden gerade Seniorinnen und Senioren Opfer von Telefonbetrug. Die Masche ist dabei einem stetigen Wandel unterworfen. In Willich scheint derzeit nicht der sogenannte Enkeltrick angewandt zu werden, sondern Täter geben sich am Telefon als Polizisten aus. Sie behaupten, von der Polizei Willich oder Viersen zu sein und geben an, dass Diebe in der Umgebung ihr Unwesen trieben. Dann bieten sie an, Wertgegenstände wie Bargeld und Schmuck entgegen zu nehmen und sicher zu verwahren. Damit nutzen sie das Vertrauen der Bürger in die Polizei aus.
Ein 88 Jahre alter Mann war am Montag Opfer eines solchen Falles geworden, eine 58-Jährige konnte am Mittwoch einem weiteren Versuch widerstehen. Ob die Fälle zusammenhängen und von denselben Tätern begangen wurden, lässt sich derzeit aber nur vermuten. Die große räumliche und zeitliche Nähe legt es jedoch ebenso nahe, wie die ähnliche Vorgehensweise. Die Polizei macht dazu jedoch keine Angaben.
Am Montag hatte ein „Polizist“ den Senior überzeugt, besuchte ihn dann zu Hause und ließ sich größere Bargeldbestände zeigen. Als der Mann diese in einer Kassette vorzeigte, ergriff der Täter, ein etwa 25 Jahre alter Mann mit dunklen Haaren und brauner Kleidung, diese und die Flucht. Am Mittwoch begann der Fall vergleichbar: Gegen 10.30 Uhr – auch der Fall am Montag hatte sich am späten Vormittag zugetragen – klingelte das Telefon der 58-Jährigen. Ein Mann meldete sich mit Namen und gab an, von der Polizei Willich zu sein. Er behauptete, zwei Personen seien festgenommen worden, die einen Zettel bei sich trügen. Auf diesem habe der Name der Frau mit dem Hinweis gestanden, dass sie große Mengen Bargeld zu Hause habe.
Er fragte, wie die Personen an diese Informationen gekommen seien. Als die Frau daraufhin noch einmal nach seinem Namen fragte, nannte er einen anderen als zuvor. Die Frau witterte den Betrug und gab an, zur Wache fahren zu wollen, woraufhin der Mann sofort auflegte.
Die Polizei Viersen nimmt diese Fälle zum Anlass, noch einmal explizit auf das Thema des Telefonbetrugs hinzuweisen. „Wichtig sind einige Grundregeln. Vor allem wird niemals ein echter Polizist oder eine echte Polizistin nach Bargeld oder Wertsachen fragen oder diese gar entgegen nehmen“, mahnt eine Polizeisprecherin. Bei Anrufen sollten die potenziellen Opfer kein Risiko eingehen und falls sie einen Betrug wittern, das Gespräch umgehend beenden und auf keinen Fall ein Treffen vereinbaren. Daraufhin sollten sie die Polizei unter 02162 377-0 kontaktieren – keinesfalls unter einer vom Täter angegebenen Nummer.