Kinderhilfe in Willich Kinderschutzbund geht mit viel Energie ins neue Jahr

Willich · Seit 1996 besteht der Kinderschutzbund Willich. Der Vorstand hat große Ambitionen für dieses Jahr.

Dieter Lambertz und Barbara Jäschke vor den Geschäftsräumen des Kinderschutzbundes in Anrath.

Foto: Sven Schalljo

(svs) Wenn Barbara Jäschke und Dieter Lambertz über ihre Arbeit beim Kinderschutzbund erzählen, dann ist in jedem Wort Herzblut spürbar. Lambertz ist Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender, seine Nachfolgerin seit 2022 ist Jäschke. Die ist auch politisch aktiv und sagt: „Ich werde künftig mein politisches Engagement zurückstellen. Meine Arbeit hier hat Priorität. Sie ist unglaublich erfüllend.“

Neben den bestehenden Projekten sollen auch weitere Ziele angegangen werden. „Wir haben beispielsweise seit längerer Zeit unser ‚Fit für die Schule’-Programm, das sich an Kinder im Vorschulalter richtet. Dabei lernen die Kinder, ruhig zu sitzen, sich zu konzentrieren und so weiter. Künftig wollen wir ‚Fit in der Schule‘ drauf packen. Dabei geht es um Kinder im Grundschulalter, und die sollen dann ähnliche Dinge beigebracht oder vertieft bekommen“, erzählt Jäschke.

Dafür wird vom Verein eine Honorarkraft bezahlt, die als Sozialpädagogin bestens ausgebildet ist. „Insgesamt sind wir rein aus Spenden finanziert. Aber hier haben wir zwischenzeitlich einen guten Ruf, und es gibt viele Unternehmen und Gruppen – zu nennen sind beispielsweise Schützenvereine und Schützenkönigshäuser –, die uns sehr gut unterstützen. Natürlich könnte es immer noch mehr sein, und wir haben viele Ideen. Aber für die Hilfe sind wir sehr dankbar“, sagt Jäschke.

Sie hat auch ein weiteres Projekt angestoßen: eine Wellenrutsche, die am neuen Outdoor-Fitnessplatz in Anrath gebaut wird. „Das machen wir in Zusammenarbeit mit der Stadt. Finanzieren werden die 13 000 Euro am Ende wir. Allerdings hat Bürgermeister Chritian Pakusch hier gute Vorarbeit geleistet. Dadurch ist die Sparkassenstiftung durch eine Großspende sehr massiv beteiligt“, sagt Jäschke.

Ein Herzensprojekt ist ihr die Weiterführung der tiergestützten Pädagogik, in der schwer traumatisierte oder anders massiv belastete Kinder mit Hilfe von Tieren dazu gebracht werden, sich zu öffnen, und so therapiert werden. „Dafür brauchen wir für das Jahr rund 20 000 Euro. In Zeiten der Haushaltssperre sitzt das Geld natürlich nicht so locker, aber wir sind bemüht, es weiter zu führen. Gern über die Stadt, aber sonst auch über Spenderinnen und Spender. Ich bin sicher: Wenn es nicht gemacht wird, ist das viel, viel teurer für die Gesellschaft“, betont
Jäschke.

Auch 2024 läuft das
Kinoprojekt des Vereins

Weiter laufen soll im Jahr 2024 auch das Kinoprojekt in Zusammenarbeit mit dem Lichtspieltheater-Verein. Zusätzlich zum Kinderfilm soll es auch einen Jugendfilm geben. „Hier gilt der besondere Dank Willy Kerbusch. Er hat mir zum 80. Geburtstag geschenkt, dass er selbst den Jugend-Filmnachmittag finanziert“, erzählt Lambertz. Kerbusch war lange Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Willich und ist jetzt Geschäftsführer der städtischen Grundstücksgesellschaft. Er ist in diesem Jahr Schirmherr des Kinderschutzbundes. „Ich bin lange mit ihm befreundet, und er ist ein äußerst sozialer Mensch, der einfach Dinge anpackt“, schwärmt der langjährige Vorsitzende.

Der Kinderschutzbund will insgesamt weiter gerade für benachteiligte Familien und Kinder arbeiten. „In unserem Second-Hand-Laden Wühlmaus hatten wir im vergangenen Jahr 15 000 Besucher. Davon sind sicher nicht alle bedürftig, die Hälfte aber schon. Geht man davon aus, dass viele mehrfach kommen, dann kommen wir auf etwa 2000 Familien in Willich, die in allen Bereichen Hilfe brauchen“, sagt Lambertz. Besonders für die Kinder will der Verein diese möglichst weitgehend leisten.