Neujahrsempfang in Neuss Grüne wollen Wirtschaftsförderung 4.0

Neuss · Solaranlagen auf öffentlichen Dächern, Schulessen von lokalen Landwirten – Wärmeplanung. Beim Neujahrsempfang der Grünen gab es reichlich Themen zu besprechen. Was hat es mit der Wirtschaftsförderung 4.0 auf sich?

(-ah) 120 Gäste kamen zum Neujahrsempfang des Stadtverbandes von Bündnis 90/Die Grünen und waren gespannt auf die Rede der grünen Vizepräsidentin des Landtages, Berivan Aymaz. Die konnte aber wegen einer Viruserkrankung nicht kommen, bedauerte der Kreistagsabgeordnete und Vorstandssprecher Erhard Demmer in seiner Eröffnungsrede.

Er rief ausdrücklich zur Teilnahme an der Sonntags-Demo auf, denn: „Die AfD ist nichts anderes als der demokratiezerstörende parlamentarische Arm des Rechtsextremismus. Es ist unsere schwierige Aufgabe, demokratisch gesinnte Menschen, die mittlerweile Politik als Zumutung bewerten, wieder zurück ins Gespräch zu holen und eine neue Grundlage der Verständigung zu schaffen.“

Bettina Weiß, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, sprach danach über die Herausforderungen des neuen Jahres. Besonders wies sie dabei auf die Zusammenarbeit mit der Neusser Wirtschaft in der Nachhaltigkeit hin. „Das Konzept Wirtschaftsförderung 4.0 nimmt weiter an Gestalt an“, so Weiß. „Wir werden den Ausbau von 100 Solaranlagen auf öffentlichen Dächern beschleunigen. Das Schulessen soll in Zukunft von lokalen Landwirten stammen und wir werden für diese vielen Themen noch in diesem Jahr eine Energiemanagerin einstellen.“

Matthias Welpmann, Umweltdezernent der Stadt, warb vor allem für die Zusammenarbeit der Bürger in den Quartieren, wenn es um gemeinsame Wärmeplanung geht. „Als Geograf ist es mir wichtig, die Wärmeplanung in Neuss mit den Bürgern gemeinsam zu machen. Das können wir als Stadtverwaltung nicht verordnen. Wie können wir uns individuell mit Energie versorgen? Vielleicht mit Wärmepumpen im Rhein, wie Köln es macht? Oder mit Wärme aus dem Grundwasser oder dem Neusser Hafen?“. Auch Bürgermeister Reiner Breuer freute sich im Anschluss auf die Gespräche: „Es ist immer eine schöne Veranstaltung, man trifft hier viele aus Politik, Gesellschaft und Kultur und wir haben reichlich Gesprächsstoff, wie man merkt.“

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich unter anderen Vereine wie Transition Town Neuss, IGLL (Initiative Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen), die Verbraucherzentrale und der ADFC. Auffällig dabei war die Tiertafel Neuss, die als Verein kurz vor dem Ruin steht. Sie verteilt Futter an die Hunde und Katzen von bedürftigen Familien und ist an ihre Grenzen gelangt. „Wir sehen mit Sorge in die Zukunft“, so die Vorsitzende Brigitte Lorbach. „Es gibt eine Rückläufigkeit bei den Futterspenden und jetzt ist uns auch noch unser Hauptsponsor für die Ladenmiete abgesprungen.“ Wer helfen möchte, kann das unter www.tiertafel-neuss.de.

(-ah)