Streit über Äußerungen im Internet Clan-Streit eskaliert
Mönchengladbach. · Am Freitag hat es eine Prügelei zweier Gruppen am Europaplatz gegeben, am Samstag ging der Streit in einer Familie weiter.
Nach einer handfesten Prügelei in einer Großfamilie an der Künkelstraße in Eicken hat die Polizei am Samstagabend elf Beteiligte in Gewahrsam genommen. Anlass war ein Streit zweier Großfamilien vom Freitagabend am Hauptbahnhof, dem am Samstag ein weiteres Treffen an der Künkelstraße folgte. In beiden Fällen war die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Schwerverletzte gab es nicht, über Leichtverletzte gab es am Sonntag zunächst keine Erkenntnisse. Wie Polizeisprecherin Cornelia Weber mitteilte, werden die Hintergründe derzeit noch ermittelt.
Es handelte sich dabei wohl nicht um Ausschreitungen wie zuletzt in Stuttgart, als das „Partyvolk“ randaliert hatte und dabei auch gegen die Polizei vor Ort vorgegangen war. Vielmehr soll es sich um eine politische Auseinandersetzung gehandelt haben. Die beiden Mönchengladbacher Großfamilien libanesischer und syrischer Herkunft sollen am Freitagabend an der Humboldtstraße und am Europaplatz über Äußerungen in sozialen Netzwerken im Zusammenhang mit dem Krieg in Syrien und dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in Streit geraten sein. Die Polizei beendete die Auseinandersetzung der rund 40 Beteiligten und machte Gefährderansprachen.
Am Samstag trafen sich dann am frühen Abend beide Gruppen erneut zu einem „Friedensgespräch“. Diesmal kamen rund 60 Personen an der Künkelstraße zusammen, um den Streit vom Vortag zu beizulegen. Dies ist nach Angaben der Polizei auch gelungen, so dass die syrische Familie den Treffpunkt an der Künkelstraße wieder verließ. Über das Ergebnis der Gespräche soll es dann aber innerhalb der libanesischen Familie zum Streit mit anschließender Schlägerei gekommen sein. Die Polizei griff ein und nahm elf Beteiligte in Gewahrsam. Ob dabei auch Waffen im Spiel waren, ist noch unklar. „Nach den Vorfällen von Freitag waren wir mit entsprechenden Kräften vorbereitet“, sagte Polizeisprecherin Cornelia Weber. Unter anderem Beamte der Gruppe „Sondereinsatz Altstadt“ waren vor Ort.