107 Verletzte bei Gas-Unfall in Mönchengladbacher Lackfabrik

Mönchengladbach: Die Opfer sind nach Einschätzung der Rettungskräfte dem Tod nur knapp entronnen.

Mönchengladbach. Ein Defekt in der Feuerlöschanlage einer Lackfabrik hat im Mönchengladbacher Stadtteil Güdderath am Samstagmorgen zu einem folgenschweren Gas-Unfall geführt.

Nach Angaben von Feuerwehr-Chef Jörg Lampe erlitten 107 Menschen, darunter sechs Feuerwehrleute, Kohlendioxid-Vergiftungen und mussten wegen Atembeschwerden, Übelkeit und Schwindel behandelt werden. 16 Opfer kamen bewusstlos in Krankenhäuser. Ein Mann liegt noch auf der Intensivstation.

Wie Polizei und Feuerwehr berichteten, war die Löschanlage der Lagerhalle nach einem Feuer in einer Kiste mit Sägespänen angesprungen. Offenbar durch einen technischen Defekt sprühte die Löschanlage große Mengen Kohlendioxid (CO2) in die Halle.

Von dort gelangte das Gas aus noch ungeklärten Gründen nach draußen. Anwohner und Feuerwehrleute erlitten durch das Gas Schwindelanfälle. Mindestens sechs Menschen fielen in Ohnmacht, drei von ihnen mussten wiederbelebt werden. Die Verletzten sind nach Einschätzung der Rettungskräfte dem Tod nur knapp entronnen.

Kohlendioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das den Sauerstoff verdrängt und deshalb in großen Konzentrationen zu Atembeschwerden oder sogar zum Tod führen kann. Wegen der Sauerstoff verdrängenden Wirkung wird es als Löschmittel verwendet.

Polizei, Feuerwehr und Hilfsdienste brachten etwa 150 Menschen aus rund 50 umliegenden Häusern in Sicherheit und sperrten die Unfallstelle im Umkreis von zwei Kilometern ab. Die Anwohner wurden ärztlich untersucht und in Hallen, Zelten und einem Bus untergebracht. Die Unfallursache war gestern noch unklar, ab heute ermitteln Experten an der Unfallstelle.